A. Gagliarducci kommentiert bei CNA den Stand der Dinge bei der Reform des Malteser Ordens.
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"DIE REFORM DES MALTESER ORDENS LIEGT JETZT IN DER HAND VON PAPST FRANZISKUS"
Die Zukunft des Malteser Ordens ist in den Händen von Papst Franziskus. Nach einem Treffen mit hochrangigen Mitgliedern am 26. Februar hat sich der Papst Zeit genommen, um die Vorschläge für die Erneuerung zu überdenken und eventuelle über den Weg der Reformen zu entscheiden.
Kardinal Silvano Maria Tomasi, der päpstliche Delegat beim Orden hat in einem Brief an die Ordenbrüder über das Treffen berichtet.
Tomasi betont, daß "wir dem Hl. Vater erklärt haben. daß die untersuchte Reform den Orden als religiösen Laienorden bewahrt und besser gestaltet und gleichzeitig der Fortsetzung seiner karitativen, diplomatischen und humanitären Aktion für unsere ´Herren, die Kranken‘ zustimmt. und dem Dienst der Kirche."
Der italienische Kardinal fügte hinzu, der Papst habe "beschlossen, uns weiter zuzuhören, und hat uns eine weitere Anhörung gewährt. Nach den Treffen entscheidet der Papst über die ihm vorgelegten Projekte.“
Bei der päpstlichen Versammlung waren auch Fra’ Marco Luzzago, Stellvertreter des Großmeisters, Mitglieder von Tomasis Arbeitsgruppe für die Reform und eine Delegation, die die Mitglieder des Ordens vertrat, anwesend.
In einer Pressemitteilung vom 27. Februar betonte die 1.000 Jahre alte Institution, daß "der Schwerpunkt des Treffens auf der Reform des Malteserordens lag“.
Darin hieß es: "Marwan Sehnaoui, Vorsitzender des Lenkungsausschusses für den Prozess der Verfassungsreform, hat in einem Brief an die Führer des Malteserordens weltweit seine Dankbarkeit gegenüber Seiner Heiligkeit dafür zum Ausdruck gebracht, daß er dem Malteserorden zwei Stunden seiner wertvollen Zeit gewidmet hat."
Sehnaoui sagte: „Der Heilige Vater begann und beendete die Audienz mit der Feststellung, daß er die endgültige Entscheidungsfindung in den kritischen Fragen der Verfassungsreform des Ordens selbst übernommen habe.“
"Papst Franziskus hat den Präsentationen und Beiträgen beider Seiten aufmerksam zugehört. Nach dem Meinungsaustausch sagte der Heilige Vater, es bestehe keine Dringlichkeit, eine endgültige Entscheidung zu treffen. Seine Heiligkeit sagte auch, daß er weitere Informationen zu sammeln und zu überprüfen wünsche und wahrscheinlich eine weitere Audienz einberufen werde.“
Diese Aussagen erfordern eine genaue Lektüre. Erstens ging Tomasi mit der Erklärung, daß die diplomatische und humanitäre Arbeit des Ordens von der Reform nicht betroffen sei, implizit auf eine Kritik ein, die nach der Verbreitung eines Reformentwurfs geäußert wurde, der den Malteserorden als "dem Heiligen Stuhl unterstellt“ bezeichnete. Dies löste die Befürchtung aus, daß die neuen Statuten die Souveränität des Ordens verwässern würden.
Obwohl er kein wirkliches Territorium verfügt, besitzt der Orden das Markenzeichen der Souveränität, wie eine eigene offizielle Währung, Briefmarken und Autokennzeichen. Er unterhält diplomatische Beziehungen zu mehr als 100 Staaten und besitzt den Status eines ständigen Beobachsters bei den UN. Er gebietet auch über ein blühendes Humanitäres Netzwerk, das derzeit den aus den Ukraine fliehenden Flüchtlingen Hilfe leistet.
In einem Gespräch mit dem NCR am 23. Januar wies Tomasi darauf hin, daß im folgenden Entwurf der Orden nicht länger als dem Hl. Stuhl angegliedert beschrieben wurde.
Wir haben diesen Ausdruck nicht beibehalten, sagte er, und er wird nicht in den TExt für die Konstitution aufgenommen, den wir herumgehen lassen werden.
Er fuhr fort: "In einem Brief an den Orden, habe ich gesagt, daß wenn wir die Arbeit unter der Konstitution, Leitung des Delegaten und in der Arbeitsgruppe beendet haben. den Text an die Fras- die Geweihten Ordensmitglieder- den Präsidenten der Vereinigungen, dem Souveränen Rat und die Mitglieder der Ordensführung schicken würden, um von allen Reaktionen und Einwände zu erhalten, falls es Aspekte in der Verfassung oder dem Text gibt, die als nicht akzeptabel oder störend betrachtet werden.
Die wichtigste Reform ist am Ende die der Frates, wie als Ritter der ersten Klasse bekannt sind. Nur Ritter der ersten Klasse, die zu 4/4 aus adeligen Familien stammen, können zum Großmeister, dem religiösen Leiter und Souverän des Ordens gewählt werden.
Papst Franziskus har nach einer heftigen Diskussion innerhalb des Ordens den Reformprozess übernommen.
Die mit der Ausarbeitung der neuen Statuten beauftragte Arbeitsgruppe bestand aus dem Kirchenrechtsexperten Pater Gianfranco Ghirlanda, Msgr. Brian Ferme, Sekretär des Vatikanischen Rates für Wirtschaft, Maurizio Tagliaferri, Federico Marti und Gualtiero Ventura.
Die Gruppe wurde später um einige hochrangige Mitglieder des Ordens erweitert, darunter der Großkanzler Albrecht von Boeselager. Aber Boeselager gab im Januar bekannt, daß er aus der erweiterten Gruppe zurücktritt. Sehnaoui, Präsident der libanesischen Vereinigung des Ordens, wurde ernannt, um Boeselagers Platz einzunehmen, mit Unterstützung von Péter Szabadhegÿ.
Tomasi weigerte sich, die Ernennung von Sehnaoui anzuerkennen, und konnte daher nicht an dem zweitägigen Treffen zur Erörterung des Textentwurfs teilnehmen.
Es ist daher von besonderer Bedeutung, dass Sehnaoui in die Gruppe aufgenommen wurde, die sich am 26. Februar mit dem Papst traf. Sehnaouis Anwesenheit könnte als Geste der Entspannung gewertet werden.
Tomasi schickte nach einem privaten Treffen mit dem Papst am 29. Januar nach dem zweitägigen Reformtreffen, das am 25. und 26. Januar stattfand, einen Brief an die Ritter.
Der Kardinal sagte: "Der Papst hat entschieden, daß er die gemischte Arbeitsgruppe mit einigen Mitgliedern, die die Profess-Ritter, die Ordensleitung, die Prokuratoren der Priorate und die Präsidenten der Vereinigungen vertreten, treffen möchte, um ihnen konkrete Reformprojekte vorzustellen .“
So schrieb Tomasi: "Der Heilige Vater hat daher beschlossen, alle anderen Aktivitäten auszusetzen, bis dieses Treffen stattfindet, wonach er eine endgültige Entscheidung treffen wird.“
"Daher wird das Treffen der gemischten Arbeitsgruppe vom 22. bis 23. Februar ausgesetzt, und die Sitzungen des Lenkungsausschusses unter dem Vorsitz von Präsident Marwan Sehnaoui werden ebenfalls ausgesetzt.“
Tomasi betonte, daß "jede andere Aktivität vor dem Treffen mit dem Papst als Akt des Ungehorsams gegenüber dem Heiligen Vater angesehen wird“.
Es war eine besonders harte Aussage, die darauf hinweist, daß der Papst die Verantwortung für den Prozess übernehmen würde.
Ritter, die an dem päpstlichen Treffen teilnahmen, sagten gegenüber CNA, daß "sie ein positives Gefühl hatten“ und daß der Papst "ihren Anliegen aufmerksam zugehört habe“.
Die Mitglieder des Ordens müssen nun abwarten, was der Papst entscheidet. Es wird schließlich klar werden, ob er sich dafür entschieden hat, den Orden hauptsächlich als religiösen Orden zu behandeln, oder ob er auch das riesige humanitäre Netzwerk berücksichtigen wird, das von dieser souveränen Einheit ohne Territorium überwacht wird."
Quelle: A. Gagliarducci, CNA
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