Sandro Magister kommentiert bei Settimo Cielo die Situation der Katholiken in den USA und Lateinamerika und anhand zweier Umfragen ihre Einstellung zur Abtreibungsfrage. Dabei zitiert er den Vaticanisten und Biographen von Papst Franziskus Sergio Rubin.
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"ARGENTINIEN, KATHOLIKEN IM FREIEN FALL. IN DEN USA REAGIEREN DIE KATHOLIKEN. ZWEI UMFRAGEN"
Die meisten US-Katholiken, die regelmäßig die Messe besuchen opponieren regelmäßig gegen die legale Abtreibung, während die meisten anderen Katholiken sagen, daß sie in den meisen Fällen zulässig sein sollte.
Unter den jüngsten soziologischen Umfragen zu den Religionen der Welt sind zwei besonders interessant. Die erste registriert den scharfen Rückgang des Katholizismus in Argentinien. Die zweite mißt die Meinungen der Katholiken in den USA bzgl. der Abtreibung , besonders während der Oberste Gerichtshof sich darauf vorbereitet, das Urteil Roe v. Wade, das 1973 die Abtreibung in allen Bundesstaaten legalisierte, zu widerrufen, mit der Konsequenz, daß die einzelnen Staaten die Materie in Gesetzestexte fassen.
IN ARGENTINIEN
In Argentinien ist die Zahl der "Religionslosen" bei 22% der Bevölkerung angekommen, während es sie vor einem halben Jahrhundert praktisch nicht gab. Während die Katholiken im selben Zeitraum von 90% auf 52% abgefallen sind.
Es ist Sergio Rubin, Vaticanist und Biograph von Jorge Mario Bergoglio, der über diese Zahlen berichtet, und dabei Marita Carballo zitiert, die Gründerin de argentinischen Forschungszentrum "Voices!"
Im Fallen sind auch die Argentinier, die erklären Vertrauen in die Katholische Kirche zu haben: von 62% 2017 auf 31% heute. So wie die positiven Urteile über Papst Franziksus im selben Zeitraum von 62% auf 52 % abgenommen haben.
Andererseits steigen unter denen, die sich weiterhin als Christen bekennen, die Zahlen der Evangelikalen, Charismatiker und Pflingstler an, die heute in 12 % der Bevölkerung ausmachen.
In alle dem reproduziert Argentinien eine Tendenz, die seit Jahren das gesamte
Latein-Amerika betrifft, wo es bereits 2018 7 Staaten gab, in denen die Katholiken weniger als die Hälfte der Bevölkerung ausmachten, an der Spitze das historisch arreligiöseste Uruguay, gefolgt von anderen Staaten Zentralamerikas.
Aber heute ist auch die Zahl der Katholiken in einem Riesenstaat wie Brasilien auf weniger als die Hälfte abgefallen. Im Bundesstaat von Rio de Janeiro sind es 46%, mit den geringsten Zahlen von unter einem Drittel in den Favelas.
Papst Franziskus hat 2019 dem Amazonas-Gebiet eine ganze Synode gewidmet und vor wenigen Tagen den Bischof der größten Stadt der Region, Manaus, zum Kardinal ernannt. Aber während die Kirche um die Bewahrung der Natur kämpft, nimmt die Zahl der Katholiken weiterhin ab. Heute sind es nur 46 % der 34 Mio Einwohner des Amazonas-Beckens.
Auch in Chile ist die Zahl der Katholiken kürzlich aufn unter die Hälfte der Bevölkerung abgefallen. Und wie man sehen kann, ist Argentinien dem sehr nahe, das meistens eine Waise des Papstes, eines Landsmannes, ist, der seit er gewählt wurde, keinen Fuß dahin gesetzt hat und plant, das auch in Zukunft nicht zu tun.
IN DEN USA
Was die Urteile der Katholiken in den USA zum Thema Abtreibung angeht, hat das Meinungsforschungszentrum von Washington kürzlich in einer Umfrage untersucht.
An den beiden Extremen befinden sich jene Katholiken, die 13% die wollen, daß Abtreibung immer, ohne Ausnahme, zulässig ist und jene anderen 10% die dagegen wollen, daß sie immer - ohne Aussnahme- illegal ist, während sich in der Mitte jene befinnden, die wollen, daß sie "in der Mehrheit der Fälle legal oder illegal ist."
Aber unter denen, die jeden Sonntag in díe Messe gehen, ändern sich die Proportionen entscheidend.
Jene, die wollen, daß Abtreibung immer illegal ist, machen 24% aus und jenem die wollen, daß sie in der Mehrzahl der Fälle illegal ist, machen 44 % aus. Das sind mehr als 2/3 der regelmäßig Praktizierenden gegen eine Minderheit von 4%, die wollen, daß sie immer legal ist und 26 % die wollen, daß sie in der Mehrheit der Fälle zulässig ist.
Im Fall, daß durch die Schwangerschaft Gesundheit und Leben der Mutter in Gefahr sind, stimmen 69 % der Katholiken für eine Legale Abtreibung und 13% sind dagegen. aber die, die jeden Sonntag in die Messe gehen; sind weniger als in 49% der Fälle für legale Abtreibung, während die Zahl derern , die dagegen sind aid 29% ansteigen.
44% der Katholiken allgemein sagen, daß sie der Feststellung zustimmen, daß "das Leben mit der Empfängnis beginnt und ein Fetus eine Person mit allen Rechten ist", aber gut 70% jener, die jeden Sonntag in die Messe gehen.
In den USA ist der Widerstand der regelmäßig praktizierenden Katholiken gegen die Legalisierung der Abtreibung, immer oder in der Mehrzahl er Fälle nähert sich sehr der Rekordmarke von 77% der
protestantischen weißen "Evangelikalen".
Dagegen unterscheiden sich die Urteile unter den Katholiken gemäß ihrer politischen Neigung, unabhängig von der Frequenz des Messebesuchs.
Die Katholiken, die den Republikanern zuneigen, sind mit 60% für das Verbot von Abtreibung, immer oder in der Mehrheit der Fälle und stimmen zu 59% der Behauptung zu, daß "das Leben mit der Empfängnis beginnt."
Während die Katholiken, die den Demokraten zuneigen, zu 73% für legale Abtreibung sind, immer oder in der Mehrheit der Fälle und ungefähr 30% stimmen der Behauptung zu, daß das Leben mit der Empfängnis beginnt.
Die Meinungen zur Abtreibung der Katholiken die den Republikanern zuneigen, ähneln sehr denen der nichtkatholischen Republikaner.
Im demokratischen Lager dagegen, unterscheiden sich in einigen Fällen die Meinung zwischen den Katholiken und den Nicht-Katholiken ein wenig. Z.B. machen die demokratischen Katholiken, die Abtreibung nicht bis zur 24. Schwangerschaftswoche zulassen wollen, 38% aus, während die nichtkatholischen Demokraten, die sie nicht erlauben wollen, 27% ausmachen. Und umgekehrt, machen diejenigen, die Abtreibung auch nach der 24. Woche zulassen wollen 24% aus, während die nichtkatholischen Demokraten, die das zulassen wollen 37% darstellen.
Diese Daten gibt das Pew- Research-center bekannt, und versäumt es, sie vorangegangenen Umfragen gegenüber zu stellen, Aber eine Sache ist sicher: noch heute reagieren die Katholiken in den USA viel sensibler auf den Ernst der Abtreibungsfrage als die europäischen Katholiken."
Quelle: S. Magister, Settimo Cielo
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