Sonntag, 17. Juli 2022

Über das Wesen des Modernismus

Father Zuhlsdorf erklärt in einem Beitrag für OnePeterFive das Wesen des Modernismus als im Wesentlichen die Reduzierung des Übernatürlichen auf Natürliches, auf die Weg-Erklärung der Wunder Christi, die- und das wundert niemanden- an einer deutschen Universität von einem deutschen Theologen gestartet wurde. Was Fr. Zuhlsdorf nicht erwähnt, ist daß genau diese Erklärung der wunderbaren Brotvermehrung auch von Papst Franziskus verkündet wurde, der dann  noch hinzusetzte, daß Jesus kein Magier gewesen sei. 
Hier geht´s zum Original:  klicken

"GOTT LÄSST GROSSE DINGE MIT KLEINEN MITTELN GESCHEHEN" 

Während ich das schreibe, begehen wir den Jahrestag der Auferlegung von Traditionis Custodes (TC), das sicher das Vermächtnis des Franziskus-Pontifikates ist. Während es am Ende für eine staubige Irrelevanz bestimmt zu sein scheint, ist es jetzt ein neuralgisches Zeichen der Zeit. Was nebenbei die Feier von TC angeht, kommen aus Chicago schlechte Nachrichten für die Gläubigen, die dem Christ-König-Institut angehören und auch der Diözese von Savannah, denen Rom ein Enddatum für die TLM auferlegt hat. Das sind ganz klar schlechte Zeichen. weil sie zeigen, wie gering die Mächtigen die Gläubigen achten. Und ich meine "gläubig". Das sind die Leute, die wirklich jede Woche zur Kirche gehen, ihre Kinder lehren, zu glauben, was die Kirche lehrt und sich bemühen, in einer gefallenen Welt als Katholiken zu leben. 

Andererseits braucht die Kirche- wie Tertullian bemerkt- das Blut der Märtyrer. Diese guten Leute erleben an diesem Punkt kein Martyrium, aber sie erleben von der Hand derer, die sie umarmen sollten, eine Art weißes Martyrium. Wenn ein Fremde dich verletzt, tut es weh. Wenn jemand, dem du anvertraut worden bist, dich verletzt, schmerzt es mehr. 

Wenn das gesagt ist, wenn wir die Schwelle einer Kirche zur Sonntagsmesse überschreiten, betreten wir das Domus Dei an der Porta Caeli, das Haus Gottes durch die Pforte des Himmels. WIr können unsere Sorgen mitbringen, um sie zu ihrer Erhebung und Verwandlung auf den Altar zu legen. Wir können jene mitbringen, die uns verletzen oder betrügen und sie der barmherzigen Heilung des Gottesdienstes anzuvertrauen. 


In unserem Evangelium für den Sonntag hören wir von der wunderbaren Speisung der 4000 in der Wildnis. 

Die wunderbare Speisung der 4000 kommt nur bei Markus und Matthäus vor. Sie befinden sich in der Gegend der 10 Städte der Dekapolis, außerhalb der "gelobten Landes" im Gebiet der Heiden. Christus vermehrt in einem Wunder 7 Brotlaibe und 2 Fische und speist mit ihnen 4000 Männer, Frauen und Kinder nicht mitgezählt. Es gibt 7 Körbe mit Übriggebliebenem. 

Es gibt ein paralleles Wunder - die Speisung der 5000 am See Genezareth im Jüdischen Land, dem heutigen Tabgha. 

Die Zahlen und Orte sind  wichtig, wie durch die Tatsache angezeigt wird, daß der Herr die Apostel fragt, ob sie verstanden haben, was Er getan hat. 

 - Als ich die 5  Laibe Brot für die 5000 brach, wie viele Körbe mit Brotstücken hab ihr eingesammelt?     ´Zwölf´ antworteten sie. Und als ich die 7 Brotlaibe für die 4000 brach, wie viele Körbe voller Stücke      habt ihr eingesammelt? Sie antworteten ´Sieben´. Er sagte zu ihnen, "Versteht ihr immer noch nicht?`  (Mk 8:19-21)

Die 5000 am See von Galiläa waren Juden und die 4000 waren im Land der Heiden. In diesem doppelten Wunder der Speisung einer Vielzahl in dürrem Land offenbart der Herr sich als der neue Moses, der das Volk mit dem neuen Manna in der Wildnis während des Exodus speist. Er ist der neue Moses sowohl für die Juden als auch für die ganze Welt, die Heiden. Die 7 Körbe repräsentieren doe sieben Nationen der Heiden, die von Kanaan, dem Sohn Hams, dem Sohn Noahs stammen, die einst das Land Kanaan bewohnten: die Kanaaniter, Amoriter, Girgashiter, Hittiter, Hiviter, Jebusiter ind Perriziter. 

12 Körbe (Apostel- Stämme) auf jüdischem Gebiet und 7 Körbe (Heiden) außerhalb des jüduischen Landes. Alle Völker werden in Christus versammelt werden.

Alle werden auf wundersame Weise aus einer Überfülle gespeist- durch die Hand der Apostel sobald Christus in den Himmel aufsteigt und der Große Auftrag beginnt. 

Sie erinnern sich vielleicht, daß zwischen diesen beiden wundersamen Vermehrung der Speisen das Geschehen mit der sogenannten Syrophönizischen Frau liegt, von dem in Markus 7 und Matthäus 15 berichtet wird. Sie ist die Heidin, die Kanaaniterin , die darum bittet, ihre Tochter zu heilen, Zuerst ignoriert der Herr ihr Flehen und sagt "ich bin nur zu den verlorenen Schafen Israels gesandt". Sie antwortete "dennoch essen selbst die Hunde unter dem Tisch die Krümel der Kinder" (Mk 7:28). Christus gibt nach und heilt die Tochter der Frau. Eine Erklärung für die Zurückhaltung des Herrn entstammt der Idee, daß Er- zuerst und vor allem- zu den Juden gesandt ist, um sie zu sich zu rufen. Es sollte den Aposteln  zufallen, unter die Heiden zu gehen, um ihnen Gottes Botschaft zu bringen und zu heilen. Wie die Ignatius-Katholische Bibel-Studie es ausdrückt: "Israels übrig gebliebenes Brot wird den Heiden gegeben werden."

In diesen Wundern, die der Herr vollbringt, indem er irdische Dinge wie Lehm und Speichel, Brot und Fisch benutzt, wird das Natürliche zum Übernatürlichen. Es ist daher natürlich, daß wir auf übernatürliche Bedeutungen Seines Handelns schauen. Z.B. der Hl. Thomas von Aquin sagt -in seiner Erklärung der Begegnung Christi mit der Syrophönizischen  Frau , daß die fünf Eigenschaften, die sie zeigt, Demut, Geduld, Gebetsbereitschaft, Ausdauer und Glaube, ein Wegweiser für uns sind. "Wenn wir diese fünf Eigenschaften hätten, sollten wir von jedem Teufel befreit werden, das heißt von allen Sünden; die Christus uns gewähren möge. Amen." 

Diese Art erhebende Erklärung ist genau das Gegenteil dessen, was die Modernisten zu tun versuchen, nämlich das Übernatürliche auf das Natürliche zu reduzieren. Z.B. wenn es an den Pulten zur  wunderbaren Speisung kommt, hört man überall Priester und Bischöfe sagen, daß das wahre -durch Christs inspirierte Wunde war, daß die Leute die Speisen, das sie heimlich sammelten, nahmen und sie miteinander teilten. Das schlägt der Erzählung des Evangeliums ins Gesicht, aber das ist eben der Modernismus. Diese Ente wurde seit ca 150 Jahren von einem rationalistischen Deutschen namens Heinrich Paulus (+1851) der von Hegel an die Universität Heidelberg berufen wurde, zusammen gebastelt.  Er erklärte die Wunder Christi weg, indem er sie auf natürliche Ereignisse reduzierte, Seine Bemühungen wurden später von den deutschen Theologen und Musikologen Albert Schweitzer (+1965) aufgenommen. Er hätte bei Bach bleiben sollen. Beide versuchten, den Text durch einfache natürliche Mittel weg zu erklären. Das ist die Essenz des Modernismus: die Reduktion des Übernatürlichen auf das Natürliche. 

Ein Hinweis, daß Sie in Kontakt mit dem Modernismus sind, ist liturgische "Verdummung"..Seien Sie mißtrauisch. 

Hier ist etwas, was wir auf natürliche Weise mitnehmen können. Gott läßt Großes mit kleinen Mitteln geschehen. Wir sind seine kleinen Mittel, natürlich, aber mit übernatürlichen Seelen. Wir können Übermittler der Gnaden sein- wenn die Sakramente in uns wunderbare, unvernünftige Dinge in uns bewirken. 

Die materiellen Dinge, die wir haben, das Leben selbst,  kommt zuerst von Gott, Indem man losläßt und selbst kleine Mittel großzügig einsetzt, können große Dinge vervielfacht werden, sowohl geistig als auch materiell. Unternehmer verstehen das: sie gehen Risiken ein und erzielen Gewinne, und sie profitieren von vielem. Wie viel mehr sollten wir bereit sein, unseren kleinen Teil für große Gewinne beizutragen.

Unterschätzen Sie in diesem Sinne niemals die Kraft einer Einladung. Wir alle kennen Katholiken, deren Glaube im Sterben liegt oder tot ist. Vielleicht ruht ihre bewusste und aktive Identität als Katholiken bestenfalls. Die Tugend des Glaubens ist die letzte der theologischen Tugenden, die verblaßt, nach der Nächstenliebe und der Hoffnung. Vermeiden Sie Bitterkeit oder Streit mit ihnen. Heutzutage ist es sehr schwer, Menschen durch einen Gedankengang zu führen. Wir leben in einer Zeit, in der das unsinnige „das könnte für dich wahr sein!“ für viele Menschen Sinn macht. Zeigen Sie ihnen stattdessen Freude an Ihrem katholischen Glauben und seien Sie einladend. Selbst wenn die Leute sich weigern, freuen sie sich trotzdem, daß Sie genug an sie gedacht haben, um sie einzuladen. Unterschätzen Sie niemals die Kraft einer Einladung. Laden Sie abtrünnige Katholiken zur Messe und anderen Gemeindeveranstaltungen ein. Stellen Sie sich vor, welche Wirkung es haben könnte, wenn jeder regelmäßige Kirchgänger daran denken würde, jede Woche jemanden einzuladen, mit ihm zu kommen. . Viele werden  es nicht annehmen. Einige werden es. Aber wenn viele einladen, werden am Ende viele kommen. Alle profitieren. Gemeinden wachsen. Seelen wird geholfen. Sie gefallen Gott, der Ihre Taten mit seinen eigenen Verdiensten krönen wird.

Ein kleines Wunder wird sich vervielfachen

Väter: das bedeutet, daß Sie ihnen das Allerbeste bieten müssen, wenn sie seit wer weiß wie lange zum ersten Mal wieder diese Kirche betreten. Prüfen Sie in diesem Punkt Ihr Gewissen."

Quelle: Fr. J. Zuhlsdorf, OnePeterFive

 

 

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