Marco Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae einen Kommentar von Maestro Aurelio Porfiri zur Kardinalsernennung von Bischof Stephen Chow Sau-yan.
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"EIN NEUER KARDINAL (JESUIT...) IN HONG KONG"
Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curae, Maestro Aurelio Profiri bietet Ihnen aus Hong Kong, wo er gerade weilt, diesen Kommentar zur angekündigten Kardinalsernennung für die Stadt an. Gute Lektüre und Weitergabe.§§§
Ein neuer Kardinal in Hong Kong
Die Nachricht von der Ernennung des Ordinarius und Bischofs von Hongkong, Msgr. Stephen Chow Sau-yan (周守仁 - Jesuit) hat einige Neugier ausgelöst. Das erste Element der Neugier bezieht sich auf alles, was in irgendeiner Weise die chinesische katholische Welt betrifft. Die Geschichte des Katholizismus in China ist sehr bewegt, auch wenn sie mit Beispielen großen christlichen Heldentums übersät ist. Die Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der chinesischen Regierung stehen immer auf der Kippe, daher kann man bei Ernennungen dieser Ebene nicht gleichgültig bleiben.
Dann ist Hongkong heute eine Stadt mit einer hohen Kardinalsdichte, es gibt sogar drei Kardinäle. Neben Msgr. Chow, erinnern wir uns an zwei seiner Vorgänger und noch lebende Bischöfe, Kardinal John Tong und Kardinal Joseph Zen. Für eine Stadt mit einer relativ jungen katholischen Geschichte und einem nicht besonders hohen Anteil an Katholiken in der Bevölkerung scheint dies eine überraschende Zahl zu sein, wenn man nicht berücksichtigt, daß es sich um Hongkong handelt, das von vielen im Vatikan als das Tor nach China angesehen wird.
Es ist merkwürdig, dass die Diözese Macau, die historisch die Erinnerungen an die großen Jesuitenmissionen bewahrt und in der sich der Missionar, den viele als Referenz nehmen, Matteo Ricci, aufhielt, der ihr Bischof war, keinen Kardinal hatte, bis José da Costa Nunes (1880- 1976) zum in den Kardinalsrang erhoben wurde. Auch hier muss klargestellt werden, daß seine Ernennung zum Kardinal erst erfolgte, als der Bischof sein Mandat in Macau bereits vor vielen Jahren beendet hatte.
Hong Kong hatte also in den vergangenen 30 Jahre vier Kardinäle, außer den drei erwähnten war da noch John Baptist Wu Cheng-chu (1925- 2002), der als erster zum Kardinal von Hong Kong ausgewählt wurde.
Wir haben von der kürzlichen Reise von Bischof Chow und seinem Weihbischof auf Einladung des Bischofs von Peking nach China gehört. Eine diplomatische und pastorale Mission, die sicher mit Rom abgesprochen war und sicher so vorbereitet wurde, daß sie niemanden beunruhigte. Sicher müssen wir verstehen, wohin dieser gemeinsame Weg führt, den die Katholische Kirche und die katholische chinesische Kirche, die von der Regierung geleitet wird, zusammen gehen. Weil es nicht genügt, zu gehen, wenn man kein gemeinsames Ziel hat.
Zum Lob von Msgr. Chow muß jedoch gesagt werden, daß er bis jetzt eine große Ausgeglichenheit demonstriert hat, nicht nur bzgl. der Beziehung zwischen dem Hl. Stuhl und der chinesischen Regierung, sondern auch bzgl. der inneren Situation in Hong Kong, dessen Kirche sicher durch die enormen sozialen und politischen Spannungen der vergangenen Jahre gequält wurde. Der Bischof wußte, wie er mit den unterschiedlichen Sensibilitäten umgehen und versuchen mußte, das Gefühl der Verwirrung mancher zu interpretieren.
Was wird sich jetzt durch seine Ernennung zum Kardinal ändern? ES sieht so aus, als stehe der missionarische Weg nach China noch unter dem Zeichen der Jesuiten. Dann stelle ich mir vor, daß der Weg von Msgr. Chow und der Katholischen Kirche Hong Kongs diesen Satz des geliebten Matteo Ricci wiedergibt: "Der überlegene Mann macht die Wahrheit zu seinem Banner. Wenn die Wahrheit gefunden werden soll, muss man sich ihr anpassen, aber wenn es keine Wahrheit gibt, muß man sich widersetzen.“ Letztlich geht es ja immer um die Wahrheit und dem Vergleich mit ihr kann niemand entkommen."
Quelle: A. Porfiri, M. Tosatti, Stilum Curiae
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