Mittwoch, 13. Dezember 2023

Kann Weihnachten nicht schneller kommen?

Theologie-Professor Hans Boersma kann das Licht, das Weihnachten kommt, kaum noch erwarten, wie er bei firstthings veröffentlicht. Hier geht s zum Original:  klicken

LASST UNS DAS KOMMEN VON WEIHNACHTEN BESCHLEUNIGEN

Die Tage sind kurz, die Schatten lang. Ich kann es kaum erwarten, dass das Licht Christi kommt. Die Finsternis unseres Lebens in uns, sehnt sich danach, da Gott im Fleische kommt.

Es ist interessant, wie sich die Länge des Advent von Jahr zu Jahr verändert. In manchen Jahren beginnt er am 27. November und dauert ewig, bis man Weihnachten erreicht. Dieses  Jahr haben wir den kürzest möglichen Advent- nur  22 Tage. Nichts, was Sie und ich tun können, wird  die Adventszeit verkürzen. Der liturgische Kalender  ist wie er ist und dieses Jahr ist die Zeit des Wartens dankenswert überhaupt nicht lang. 

Der liturgische Kalender ist ein Abbild des  kosmischen Kalenders. Aber den kosmischen Kalender kann man beschleunigen.  Der Apostel Petrus sagt uns ausdrücklich, daß wir das Kommen- den Advent- des Gottestages beschleunigen können. Nachdem  er dieses Kommen mit dramatischen  Worten beschrieben hat, erzählt er uns "Weil nun dies alles sich auf diese Weise auflöst, wie heilig und gottesfürchtig müsst ihr dann leben. die Ankunft des Tages Gottes erwarten und beschleunigen."

Die Eröffnungszeilen des Markus-Evangeliums lehrt so ziemlich das Gleiche. Und in beiden Texten ist der Mechanismus, die Zeit bis Weihnachten zu verkürzen, die selbe: es ist ein Leben in Heiligkeit und Frömmigkeit, das das Kommen unseres Herrn beschleunigt. 

Heiligkeit und Frömmigkeit ist die Sprache Petri.  Markus  Evangeliums spricht dagegen  einfach nur von dem "Weg". Indem er das Alte Testament -Maleachi 3 und Jesaja 40- zitiert, spricht Markus wiederholt von dem Weg :"Siehe,  ich sende meinen Boten vor mir her, der den Weg bereitet (Mal. 3:1);  "Die Stimme.....

Wege oder Pfade gehören zum Reisen. Markus 1 ist voller Reiseberichte. Hauptsächlich ist es Gott, der auf diesen Pfaden reist. Der Bote. Johannes der  Täufer, bereitet den Weg des Herrn. Zuerst und  hauptsächlich geht es beim Advent darum, dass Gott herabkommt, um das Elend unseres Exils zu beenden und für uns zu sorgen. " Tröste, tröste dich mein Volk, sagt dein Gott. Sprich sanft zu Jerusalem und rufe ihr zu, dass ihr ...zuende ist, dass ihr die Sünden vergeben sind" (40:1-2) .Johannes der Bote, bereitet den Weg des Herrn, eine Reise, aus, die vom höchsten Himmel bis in die tiefste Hölle führt.

Aber der Herr ist nicht der Einzige, der diese Reise macht. Besonders  bestürzend  ist vielleicht die Reise des Johannes. Er ist plötzlich da, in der Judäischen Wüste am Jordan. "Johannes erschien" sagt der Text (Markus 1:4).Woher kam er? Wie gelangte er an diesen Ort in der Wildnis? Wie erschien er?  Wir haben keine Ahnung. 

Und schauen Sie auf alle die Menschen, die in die Wüste ziehen. "Alle Länder Judäas und ganz Jerusalem ging zu ihm hinaus" (1:  ). Das ist Jesaja 40 in Aktion:" Dann wird die Herrlichkeit Gottes offenbar und schauen soll ihn alles Fleisch-......."(Jes 40:5) . Johannes ist der offensichtliche Wüstenheilige, der den Weg des Herrn bereitet, seine Heiligkeit verkürzt die Zeit zwischen jetzt und Weihnachten. Aber Heilige wollen niemals allein sein. Die Menschen, die zu Johannes kommen, sind Möchtegern-Wüstenheilige. Sie wollen Johannes selbst der Johannes der Täufer sein, Boten des Herrn, die dem Herrn den Weg bereiten. 

Nicht nur Jesus reist - alle reisen. Johannes erscheint in  der Wildnis. Und alle Länder Judäas und das ganze Jerusalem reisen ebenfalls. Schlüsselpunkt ist: der Weg oder der Pfad, den Gott einschlägt, ist genau der den Jesus nimmt. der selbe, den das Volk von Judäa und Jerusalem nimmt. und genau der selbe, den auch Sie und ich nehmen. 


Als ich vor sechs Jahren Anglikaner wurde, begann ich das Morgengebet zu beten. Etwas, was es jeden Tag enthält, ist das Benedictus, das Lied des Zacharias. Sobald er den Namen des Kindes Johannes nennt, kann Zacharias wieder sprechen und das erste, was er tut, ist das Benedictus zu singen "Gelobt sei der Herr, der  Gott Israels, weil er dieses Volk besucht und erlöst hat".

Ich musste mich daran gewöhnen, jeden Tag das Benedictus zu rezitieren. Mein Leben verbindet sich klar mit Jesus, aber verbindet es sich auch mit Johannes? Warum sollte ich jeden Tag ein Lied über Johannes den Täufer rezitieren? Ich denke, die Antwort ist folgende: Sie und ich, wir sind Johannes der Täufer. Zacharias singt über Sie und  mich. "Und du Kind, sollst Prophet des Höchsten genannt werden, weil du vor dem Antlitz des Herrn einhergehst, um seine Wege zu bereiten," Unsere Job-Beschreibung ist die von Johannes dem Täufer: den Weg des Herrn zu bereiten."

Es ist leicht, den Vorbereitungsteil falsch zu verstehen, zu denken, daß Johannes Job und unserer sich völlig von dem unterscheiden, wozu Jesus kam -als ob wir einfach nur Bauarbeiter seien, die den Weg pflastern, damit Jeus auf ihm reisen kann. Aber der "Weg des Herrn" in der Bibel ist der Weg von Gottes Geboten. Es ist ein Leben des Büßens und Vergebens, auf das das Volk von Judäa und Jerusalem warten. Es ist das Leben in Heiligkeit und Frömmigkeit, von dem der Hl. Petrus spricht. 

Johannes reist durch die Wüste und kommt zum Jordan; das ganze Volk reist ebenfalls durch die Wüste um den Jordan zu überqueren. Die Strasse, auf der sie sind, ist keine andere als der Exodus vor langer Zeit. 

Johannes, das Volk, das er tauft, Sie und mich, wir aller reisen, den Weg des Exodus. Der "Weg des Herrn" ist der Weg aus Ägypten ins Gelobte Land. Der Weg des Herrn ist ein Bild der Christlichen Pilgerschaft- die Straße der Heiligkeit und Gottesfurcht, der Buße und des Vergebens. 

Diese Straße verkürzt unsere Entfernung von Gott, weil bald alle Boten Gottes-Johannes der Täufer, alle aus Judäa und Jerusalem und alle aus Gottes heiliger Kirche- werden Gott in Zion erscheinen sehen. Das ist es wohin die Wüstenreise und die Taufe uns bringen: "Dann wird die Herrlichkeit des Herrn offenbar und schauen soll ihn alles Fleisch" (Jes. 40:5)  Bald werden unsere Reisetage enden, weil wir Gottes Herrlichkeit im Gelobten Land sehen werden. 

Die Straße der Heiligkeit und der Gottesfurcht verkürzt unsere Distanz zu Gott. Gottes Advent - ob sein Kommen in Bethlehem, sein Kommen in unseren Herzen, sein Kommen auf den Wolken- wird nicht ohne unsere Heiligkeit passieren. Wie die Schrift sagt "Ihr müsst heilig sein, weil ich, der Herr, euer Gott bin" (Lev. 19:2). Nut heilige Menschen können einen heiligen Gott sehen (Heb, 12:14).

Wahr ist, wir bereiten den Weg des Herrn -aber nicht in dem Sinn, daß wir predigen, während Jesus reist. Nein, wir bereiten den Weg des Herrn, indem wir auf dem selben Weg reisen, auf dem er reist - durch die Wildnis,  durch den Jordan und ins Gelobte Land. Wir beschleunigen das Kommen Jesu, indem wir die Reinheit, die Milde und die Barmherzigkeit Jesu teilen. 

Der Gedanke, daß wir den kosmischen Kalender beschleunigen könnten, scheint die Transzendenz Gottes in Frage zu stellen. Das wäre in der Tat so-wenn Gottes Weg ein andere wäre als unserer, weil wir dann unsere Reise auf eigene Faust machen müßten, allein beauftragt mit der Beschleunigung des Kommens Gottes. Ebenso -wenn  wir mit Johannes dem Täufer die Straße vorbereiten , während wir Jesus die Reise allein machen lassen, wären unsere Baufähigkeiten, die von sich aus Gottes Eile möglich machen würden. 

Die göttliche Sparsamkeit kennt einen solchen gegenseitigen Ausschluss zwischen Gottes Handlungen und unseren nicht. Seine Reise kann unsere sein und unsere kann seine sein, in perfekter Synergie funktionieren, und den kosmischen Kalender beschleunigen. 

Sie erinnern sich an den Namen, den die Leute für die Kirche im Buch Apostelgeschichte gebrauchen: Sie nennen sie "den Weg". Saulus, lesen wir, verfolgte die Menschen, die "zum Weg" gehörten (Apg 9:2) Die Begründung für diesen Namen sind offensichtlich: Wir sind auf dem Weg, nicht irgendeinem Zug, sondern einem Zug, der durch Heiligkeit definiert ist- heilig in der Wüste, heiliger im Fluss und am heiligsten im Neuen Jerusalem."

Quelle: H.Boersma, firstthings

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