Freitag, 15. Dezember 2023

Über die aktuelle Krise der Katechese und der Weitergabe des depositum fidei

Aaron Seng analysiert bei OnePeterFive die derzeitige Krise der Katechese und der Weitergabe des depositum fidei und die Anforderungen der modernen Welt an den Katechismus der katholischen  Kirche, der sich nicht dem Zeitgeist beugt. Hier geht ´s zum Original:  klicken  

                            "CLASH DER KATECHISMEN", Teil 1

Anmerkung des Autors: Ziel dieser Serie ist es, die historischen Aufzeichnungen zu korrigieren und katholische Eltern und Erzieher mit einem sicheren Zeichen der Hoffnung für die Zukunft zu ermutigen. Teil I zeigt den öffentlichen Bruch in der katechetischen Manuskripttradition der letzten sechzig Jahre, während Teil II einen kritischen Rückblick auf das neue Katechismus-Credo innerhalb derselben Manuskripttradition bietet.

Angesichts der Aufforderung des Vatikans zu "neuen Kategorien und neuen Sprachen“ in der Katechese und einer formellen Übernahme der Begriffe "Transgender-Person“ und "Homosexuelle Person“ kann man vernünftigerweise mit einer weiteren Aktualisierung des Katechismus der Katholischen Kirche ( CCC) in nicht allzu ferner Zukunft rechnen..

Ist es nicht höchste Zeit für den nächsten CCC, was auch immer das up-date mit sich bringt

Immerhin ist es fünf Jahre her, dass der aktuelle Inhaber des Stuhles Petri die Lehre des CCC zur Todesstrafe umgeschrieben hat. Seither ist er daran gegangen, mit der  apostolischen Tradition zu brechen und Frauen die niederen Weihen  zu ermöglichen, öffentlichen Ehebrechern die  Kommunion zu gewähren und "ökologische Sünden" und die Herstellung von Waffen zu verurteilen- um nicht erst von der ganzen kürzlichen Synodalität zu sprechen. 

Es sieht so aus, daß die Katholiken, wenn sie mit dem Vatican und dem sich ewig weiterentwickelnden CCC Schritt halten sollen, besser die Aufforderung "steht fest und haltet an der Tradition fest" ( 2.Thess, 2:14)  des Hl. Paulus vergessen und statt dessen lieber "schnell rennen und die Tradition vergessen"

Inzwischen haben die Gläubigen das Gefühl, daß das depositum fidei etwas größere Dauerhaftigkeit aufweisen sollte als das alles, etwas wie "die selbe Lehre, mit der selben Bedeutung, und dem selben Verstehen." 


Kosmetische Korrekturen, sicher, Zeitgenössische Zusätze, sicherlich, Aber die Menschen, die den Glauben unserer Väter bezeugen, erwarten eine Art erkennbarer Kontinuität in der Katechese; eine   bleibende Eigenschaft, die alle zeitgenössischen Lehren wahr klingen lassen sollte, als ein klares und widerhallendes Echo, das sie sein sollte: die unseres göttlichen Lehrers.

Ein solcher "Widerhall" (katechein auf Griechisch) sollte auch die Lehre der katholischen Bischöfe beeinflussen, die lebende Nachfolger der auserwählten Vertreter Gottes sind, um "alle Nationen zu lehren … was auch immer ich euch geboten habe“ (Mt 28,19-20). Leider scheint es, daß viele solcher Nachfolger, obwohl sie durch einen öffentlichen Eid verpflichtet sind, "das von den Aposteln überlieferte und von der Kirche überall und zu jeder Zeit bekannte Glaubensgut intakt und unvergänglich zu bewahren“, und die traditionelle Katechese, wie sie einst von Papst Clemens XIII beschrieben wurde, weiterzugeben, auf breiter Basis aufgegeben haben.

Die Gläubigen, besonders jene einfacheren oder ungebildeten, sollten vor gefährlichen Ideen bewahrt werden. Vielmehr sollten nur solche Ideen vermittelt werden, die durch ihre Universalität, ihr Alter und ihre Harmonie eindeutig als katholische Wahrheit gekennzeichnet sind. Lehrer des Volkes sollten Grenzen um sich herum festlegen, damit kein Wort über das hinausgeht, was für die Erlösung notwendig oder nützlich ist.

Mit einem Wort- die traditionelle Katholische Katechese ist durch kristallklare Wahrheit gekennzeichnet, auf erkennbare Weise überliefert und empfangen. Theologische Spekulationen, Zweideutigkeit und Neuerungen haben keinen Platz in dieser Kunst. Tatsächlich würde die bloße Anwesenheit bereits ein Verrat an der Disziplin sein:

Die Päpste haben das klar verstanden. Sie widmeten alle ihre Anstrengungen … der Beseitigung bestimmter sich entwickelnder Ideen, die entweder das christliche Volk unnötig daran hindern könnten, eine größere Frucht des Glaubens hervorzubringen, oder durch ihre Nähe zum Irrtum dem Geist der Gläubigen schaden könnten... Sie schlugen vor, nur das, was für die Erlösung notwendig und sehr nützlich ist, klar und deutlich zu erklären.

Es ist völlig verständlich, daß angesichts unseres eigenen "katastrophalen Scheiterns der modernen Katechese“ eine Art revisionistische Geschichtsschreibung entstehen sollte: ein Narrativ, das versucht, den Zusammenbruch des Glaubens mit der "schlechten Katechese“ zu erklären – als sei es unzureichend oder ineffektiv Der Unterricht war bzw. bleibt das Hauptproblem.

Obwohl die Ursachen der aktuelle Krise in der Kirche komplex sind und über den Umfang dieser Serie hinaus gehen, wagen wir es, die historische Überlieferung in diesem Punkt zu korrigieren.

Während der letzten 60 Jahre in der Kirche haben wir kein Versagen bei einer effektiven Lehre gesehen; im Gegenteil, wir sind die unglücklichen Erben einer sehr wirkungsvollen Bemühung, Irrtum zu lehren. Diese Bemühung ist lange von Katholischen Hierarchen (bewusst oder nicht) ermöglicht worden, die schlechte Katechismen verfasst, genehmigt oder deren Verbreitung gestattet haben: Texte, die vorgeben, den Glauben zu lehren, aber gleichzeitig fehlerhaft oder mehrdeutig genug sind, um einen Tadel zu rechtfertigen.

Diese sich ausbreitende Ruptur in der schriftlichen Tradition der kirchlichen Katechese hat sich ihr Selbstverständnis auf ähnliche Art auferlegt - eine Verbindung, die vielleicht nirgend klarer ist als in d "Neue Vision- Neue Richtungen (1994) der National-Konferenz des Offiziellen Handbuchs zur Anwendung des CCC für die Führung der Katecheten.

Die Kirche vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil war eine relativ geschlossene Gesellschaft…. Als das Zweite Vatikanische Konzil die Kirche erneuerte, hatte niemand mit der Explosion gerechnet, die sich ereignete, als das Konzil die lateinische Messe änderte, jahrhundertealte katholische Vorgehensweisen in Frage stellte und die Verantwortung der Kirche in der Welt neu ausrichtete … In der aufstrebenden Kirche, die dem Zweiten Vatikanischen Konzil folgte, funktionierte ein Großteil des alten Systems nicht mehr. Katechistische Listen darüber, was getan oder nicht getan werden muss, reichten nicht mehr aus, weil die Katholiken die Weisheit der Heiligen Schrift entdeckten und kirchliche Richtlinien nach neuen Maßstäben beurteilten. In diesem Prozess veränderte sich die bisherige institutionelle Identität der Kirche… (4-5).

Solche Narrative der Ruptur sind die Atmosphäre allgegenwärtig (wenn nicht ebenso wichtig) in Katholischen Veröffentlichungen seit dem II.Vaticanum. De facto klingen frühere Verurteilungen des in Neue Visionen heraustrompeteten Gefühle heute wie die Verurteilung des Atmens:

Es ist unmöglich, in katholischen Veröffentlichungen einen Stil zu billigen, der von ungesunden Neuerungen inspiriert ist und … sich mit der Einführung einer neuen Ordnung des christlichen Lebens, mit neuen Richtungen der Kirche, mit neuen Bestrebungen der modernen Seele, mit einer neuen Berufung der Geistlichen, eine neue christliche Zivilisation befasst. Eine solche Sprache ist weder in Büchern noch auf Lehrstühlen zu dulden

Wie an anderer Stelle dargelegt, "leben Katholiken seit einem halben Jahrhundert in einer schweren Katechismuskrise“, in der „unter der Schirmherrschaft der Katholiken zahlreiche fehlerhafte Katechismen erschienen sind, die offensichtliche Fehler im Glauben oder in der Moral oder in beidem enthalten.“

Obwohl es diesbezüglich zahlreiche Verschwörungstheorien gibt (und "instrumentalisierte“ Katechismen Teil unserer Geschichte sind), geht es in dieser Serie nicht um böswillige Verschwörungen oder Verbindungen. Tatsächlich sind Akteure und Absichten völlig unerheblich. Das Unterfangen hier ist weitaus banaler, nämlich konkrete Artefakte zu katalogisieren, um die alarmierende Behauptung des verstorbenen Papstes Benedikt XVI. textlich zu untermauern:

"In der post-konziliaren Periode ist die konkrete Weitergabe der Inhalte des Christliche Glaubens nicht erreicht worden."

Wie wir zeigen werden, sind statt "des Inhalts des Christlichen Glaubens" offensichtliche Abweichungen vom beständigen Glauben und der Praxis der Kirche auf breiter Basis eingeführt worden."
Fortsetzung folgt.

Quelle: A. Seng, OnePeterFive

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