Mittwoch, 26. Juni 2024

Ende des Freiburger Exils

 Nico Spuntoni kommentiert bei La Nuova Bussola Quotidiana die jetzt offiziel gewordene Ernennung von Erzbischof Georg Gänswein zum Apostolischen Nuntius in den drei Baltischen Ländern. Und er verrät einige hinterhältige Aktionen der DBK gegen den Msgr., die hier in D vielleicht unbemerkt blieben. Hier geht s zum Original: klicken

"NACH SEINEM EXIL GEHT GÄNSWEIN NACH ESTLAND, LETTLAND UND LITAUEN." 

Für den früheren Sekretär Benedikts XVI endet das Jahr des erzwungenen "Parkens" in Freiburg offiziell und öffnet sich die Nuntiatur in den drei Baltischen Staate, Mit allem gebotenen Respekt vor dem "Geschwätz". 

Am Ende ist die Unterschrift, wie wir es erwartet haben, gekommen und der Hl. Stuhl hat die Ernennung von Msgr. Georg Gänswein zum Apostolischen Nuntius in Litauen, Estland und Lettland verkündet. Man erwartet, dass der frühere Sekretär von Benedikt XVI seinen ersten öffentlichen Auftriit am 12. Juli bei der Inaugurations-Zeremonie des litauischen Präsidenten Gitanas Nauseda für seine zweite Amtszeit haben wird. Wochenlang hatte Gänswein auf die offizielle Ankündigung gewartet, bereit zu seiner ersten Mission seiner diplomatischen Karriere aufzubrechen. 

Eine Nachricht, die den Prälaten, der fast ein Jahr in Freiburg "geparkt" war, seiner Ursprungs-Diözese, die aber schon einen eigenen jungen Titelträger, Msgr Stefan Burger, hatte, wieder lächeln lassen kann. Der Papst hatte die "rechte Hand" seines Vorgängers aufgefordert, ohne Amt und privat nach Hause zurück zu kehren und diese Zeit als "wohltuend" bezeichnet. Gänswein hat darunter gelitten, so wie von 2020 unter der Entfernung aus seinem Amt als Präfekt des Päpstlichen Haushalts gelitten hat.  In diesem knappen Jahr in Freiburg lebte er im Collegium Borromaeum, in dem er 2011 Benedikt XVI. unterbrachte, der damals die Seminaristen vor dem "Geist der Wissenschaftlichkeit, des Verstehens, des Erklärens, des Wissenkönnens, der Ablehnung von allem, was nicht rational ist“, warnte, hinter dem sich oft „viel Anmaßung und Unsinn“ verbirgt.

In den letzten Monaten war der Erzbischof jedoch viel unterwegs und stellte seine Autobiografie "Nichts als die Wahrheit“ vor. Erst vor wenigen Tagen erklärte Gänswein bei der Vorstellung des Buches in der österreichischen Gemeinde Galtür, daß ihn der Wunsch zum Schreiben getrieben habe, das stereotype Bild von Ratzinger abzubauen, weil ihn das, was über den deutschen Papst geschrieben wurde, geärgert habe. "Ich hatte oft das Gefühl, daß jemand über ein Gespenst schrieb, das es gar nicht gibt“, sagte der Erzbischof den zahlreichen Gläubigen, die gekommen waren, um ihm zuzuhören.

Er selbst wurde stereotypisiert und erlebte im letzten Jahr besonders schwierige Momente, insbesondere im Zusammenhang mit der Veröffentlichung des (mit Fehlern behafteten) Buches El Sucesor, in dem Franziskus ihm einen "Mangel an Adel und Menschlichkeit“ vorwarf. Bei der Vorstellung dieses Buches, das die Beziehung zwischen Benedikt und Franziskus auch beim Thema Beziehung als idyllisch darzustellen versucht, sparte der Autor Javier Martinez-Brocal nicht mit gehässigen Urteilen über Gänswein und betonte, dass "Benedikt seine Entscheidungen nicht mit ihm abgesprochen hat, sondern sie ihm bereits fertig übermittelt hat“. Auch aufgrund dessen, was geschrieben wurde, wie etwa bei den angeblichen Schwierigkeiten, die einige Kardinäle bei einem Treffen mit Benedikt XVI. im Kloster Mater Ecclesiae hatten, geriet Gänswein ins Fadenkreuz der Gerüchte jener, die andeuteten, dass er mehr ein Gefängniswärter als ein Sekretär gewesen sein könnte.

Es gab sogar Leute, die den Umzug aus dem Vatikan vor einem Jahr – nach fast dreißig Jahren Leben innerhalb der Heiligen Mauern – schlechtgemacht haben, indem sie behaupteten, man hätte zwei Lastwagen gebraucht, um seine persönlichen Sachen nach Freiburg zu bringen. Und wer weiß, ob Franziskus, als er in der Fortsetzung der Rede über „Silere non possum“, die am 12. Juni exklusiv von Silere non possum veröffentlicht wurde, zu römischen Priestern sprach, genau auf diesen „Klatsch“ über ihn anspielte, als er aus dem Nichts das Beispiel eines Monsignore der Kurie anführte, der für seinen Umzug zwei Lastwagen brauchte.

Anderthalb Jahre später sind wir wie bei unserem Gänsespiel wieder am Ausgangspunkt angekommen: bei jener Ernennung zum apostolischen Nuntius, die unmittelbar nach dem Tod von Benedikt XVI. in der Luft lag und die wahrscheinlich wegen des Lärms der Erwartungen von "Nichts als die Wahrheit“ verpuffte. Der deutsche Episkopat wird sich ohne allzu großes Bedauern von ihm verabschieden, nachdem er ein Jahr lang Angst hatte, ihn wegen Bergoglios Unberechenbarkeit an der Spitze irgendeiner Diözese zu finden, und die Genugtuung, ihn nur Firmungen durchführen zu sehen und sonst nicht viel. Neben derselben ekklesiologischen Vision erbte Gänswein von seinem geistlichen Vater Benedikt XVI. auch den Hass seiner Mitbischöfe. Seit Jahrzehnten bekämpft ihn der mächtige liberale Flügel der deutschsprachigen Kirche in jeder Hinsicht und verhinderte, wie nur wenige wissen, bereits im Jahr 2000, dass er Weihbischof in "seinem“ Freiburg wurde, wegen seiner unzulässigegn Kritik an den priestertumsfeindlichen Positionen des Theologen Herbert Haag.

Um ihm den Weg zu versperren, wurde er aus Angst vor seiner Zukunft als Diözesanerzbischof als "Kurialer“ gebrandmarkt und wirkt sich in Deutschland bis heute verheerend aus. In "Nichts als die Wahrheit“ hingegen verwendete Gänswein eine Sprache, die sich deutlich von der "Kurie“ unterschied, und zahlte einen hohen Preis dafür, dass er Episoden wiedergab, die nicht wirksam dementiert wurden. Jetzt deuten dieselben Journalisten und Kommentatoren, die seine Rückkehr nach Freiburg ohne Amt als eine fast natürliche und unvermeidliche (für manche sogar gerechte) "Strafe“ darstellten, das Vergeben des Papstes für seine Ernennung zum Nuntius an. Ihnen Exzellenz, einen guten Job! "

Quelle: N. Spuntoni, LNBQ

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die nach der DSGVO nötige Zustimmung, dass dieser, im Falle seiner Freischaltung, auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger« Software vorgegeben ist, dass Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie diese angeben, ebenfalls gespeichert wird. Daher stimmen Sie, sofern Sie Ihre email Adresse angeben, einer Speicherung zu. Gleiches gilt für eine Anmeldung als »Follower«. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars wünschen, können Sie dies, unter Angabe des Artikels und Inhalt des Kommentars, über die Kommentarfunktion erbitten. Ihr Kommentar wird dann so bald wie möglich gelöscht.