Montag, 8. Februar 2016

Heute vor 3 Jahren


Letzte Lectio Divina von Papst Benedikt XVI  vor den Seminaristen Roms im Seminario Romano Maggiore am 8.2.2013.


                  

Hier geht´s zum deutschen Gesamttext u.a. über den Ersten Petrusbrief:   klicken

Hier ein Ausschnitt:

"Es spricht Petrus, der Apostel, aber die Exegeten sagen uns: Es ist nicht möglich, daß dieser Brief von Petrus ist, weil das Griechisch so gut ist, daß es nicht das Griechisch eines Fischers vom See von Galiläa sein kann. Und nicht nur die Sprache, die Struktur der Sprache ist ausgezeichnet, sondern auch das Denken ist schon recht ausgereift ist, es sind schon konkrete Formeln vorhanden, in denen sich der Glaube und die Reflexion der Kirche verdichtet. Sie sagen daher: Es ist schon ein Entwicklungsstand, der nicht der des Petrus sein kann. Wie kann man darauf antworten? Es gibt zwei wichtige Anhaltspunkte: Erstens gibt Petrus selbst – also der Brief – uns Aufschluß, denn am Ende des Schreibens sagt er: »Durch Silvanus – ›dia‹ Silvanus – habe ich euch geschrieben«. Dieses »durch [dia]« kann verschiedene Dinge bedeuten: Es kann bedeuten, daß er [Silvanus] überbringt, übermittelt; es kann darauf hinweisen, daß er bei der Abfassung geholfen hat; es kann heißen, daß er in Wirklichkeit der tatsächliche Schreiber war. Auf jeden Fall können wir daraus schließen, daß der Brief selbst uns darauf hinweist, daß Petrus beim Schreiben dieses Briefes nicht allein war, sondern den Glauben einer Kirche zum Ausdruck bringt, die sich schon auf dem Glaubensweg befindet, in einem immer reiferen Glauben. Er schreibt nicht allein, als isoliertes Individuum, er schreibt mit Hilfe der Kirche, der Personen, die dazu beitragen, den Glauben zu vertiefen, in die Tiefe seines Denkens, seiner Vernunft, seiner Tiefe einzudringen. Und das ist sehr wichtig: Petrus spricht nicht als Individuum, sondern er spricht »ex persona Ecclesiae«, er spricht als Mann der Kirche – natürlich als Person mit ihrer persönlichen Verantwortung, aber auch als Person, die im Namen der Kirche spricht und nicht nur eigene Ideen vermittelt: nicht wie eine Geistesgröße des 19. Jahrhunderts, die nur persönliche, ureigene Ideen zum Ausdruck bringen wollte, die niemand vorher hätte darlegen können. Nein. Er spricht nicht als individualistische Geistesgröße, sondern er spricht in der Gemeinschaft der Kirche.(.....)"

Quelle: La Santa Sede, LEV

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