Donnerstag, 22. März 2018

Fr. Hunwicke spricht.....

heute bei liturgicalnotes über die Incardination in der Römischen Kirche.
Hier geht´s zum Original:  klicken

                           "INCARDINATION ?"

"Sie müssen die Beziehung zwischen einem Bischof und einem Priester verstehen. Bei der Ordination legen schwören Sie ihm gehorsam zu sein.  Er ist mehr als Ihr Chef. Er hat ungeheure Macht über Sie. Er kann Sie versetzen, Sie einfrieren, Sie in Schwieirgkeiten bringen....Er kontrolliert jeden Aspekt Ihres Lebens."

So zitiert die Times anläßlich der Beerdigung von Kardinal O´ Brien einen anonymen Priester.

Ich verstehe das nicht ganz, weil das Kanonische Recht die Excrdination ausreichend zu regeln scheint. Aber natürlich arbeiten Systeme nicht immer so wie es auf dem Papier beschrieben wird.
Im Zusammenhang mit den sexuellen Skandalen wie dem von Kardinal O ´Brian muß man diese Frage vielleicht nicht stellen: gibt das Inkardinationssystem den Bischöfen exzessive Macht?
Die Church of England kommt sehr gut ohne etwas entfernt Ähnliches aus.
Und in der Tat ist die infantilisierende Inkarnationskultur dem Instinkt unseres anglikanischen Patrimoniums völlig fremd.
Die große katholische Erweckung in der Kirche von England wäre ohne die Freiheit des "untergeordneten Klerus" gegenüber der überheblichen (und oft heterodoxen) bischöflichen Autorität nicht möglich gewesen; eine Freiheit, die glücklicherweise von "Parsons 'Freehold" unterstützt wird. Die einzige wirkliche Sanktion für den Bischof bestand eher in einer launischen Drohung, deine Pfarrgemeinde "unter Bann zu stellen", was einfach nur bedeutete, daß man " Prälaten aus weit entfernten, kolonialen Missionsstationen" holen musste, um die Firmungen duchzuführen.

Jede andere Struktur der modernen Lateinischen Kirche wird hinterfragt und verdächtigt, die Wurzel der heutigen Probleme zu sein....so gerät z.B. der Zölibat wiederholt unter Feuer....aber die der Incardination inhärenten Gefahren scheinen selten "geflaggt" zu werden.

Die Aussage bei der Totenmesse implizierte, daß die Incardinierung O´Brian, einem Sexualstraftäter, ermöglichte, mit dem Mißbrauch seines Klerus davon zu kommen. Außerdem  haben wir früher sagen hören, daß die Bischöfe wegen dieser engen Beziehung unwillig waren, ihren eigenen sexuell zweifelhaften Klerus "den Plagen zu überantworten" .... es würde sich anfühlen, als schicke man seinen "Sohn" ins Gefängnis.
Betrachtet man die Incardination aus diesen beiden entgegengesetzten Blickwinkeln - finde ich mich als Außenseiter dieses speziellen Teils katholischer, klerikaler Kultur (ich bin im Ruhestand, meine Frau und ich leben im eigenen Haus- von unseren eigenen Renten)- nun ja- etwas verwirrt vor.

Manchmal sieht es so aus, als würde jede Krankheit im Leben der Lateinischen Kirche dadurh geheilt, daß man denen mehr Macht zuschanzt, die seit 1960 schon immer mehr davon an sich gerissen haben und die wohl schon viel zu viel Macht haben.
Ich frage mich, ob Priester nach dem Tod des Papa emeritus beginnen werden, festzustellen, daß zunehmende bischöfliche Interventionen auf dem Gebiet der Liturgie ein massives Problem werden, abhängig von den persönlichen Launen ihres Bichofs oder der Fähigkeit einer starken Persönlichkeit, eine Bischofskonferenz umzustimmen.




Das Dokument von Kardinal Nichols - offensichtich als Reaktion auf den Appell Kardinal Sarahs "ad orientem" zu zelebrieren, hat mich persönlich als potentell sehr beunruhigend berührt, nicht zuletzt, weil ich von einem Gerücht gehört habe, daß es vor allem außerhalb seiner eigenen Diözese im Umlauf war und -noch bemerkenswerter- sogar außerhalb seiner eigenen Metropolitan-Provinz.
Wir brauchen Kardinal Müllers weise Erinnerung, daß die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen  keine "Vize-Päpste" sind. "Lediglich technische Moderatoren" und "Koordinatoren, nicht mehr"  sie Seine Eminenz mehrmal  sagte.

Subsidiarität scheint heute ein vielbeachtetes Prinzip zu sein, das versagt oder wegläuft und sich in einem Mauseloch versteckt, bevor es ganz so weit herunterkommt, wie der Priester oder die Pfarrei.

Nichts in diesem Stück sollte als etwas anderes verstanden werden als eine Frage!"

Quelle: Fr. Hunwicke, Liturgicanotes

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