das Nico Spuntoni für La Nuova Bussola Quotidiana mit dem Purpurträger geführt hat...
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"IN JEDEM VON UNS LEBT EINE WEIHNACHTSPERSÖNLICHKEIT"
Das Ego des Herodes, der Mut Josephs, der Wille an Ochs und Esel zu glauben: um das Mysterium zu verstehen, richtet der Kardinal den Blick auf die Persönlichkeiten, die eine zentrale Rolle in der Weihnachtsgeschichte spielen. Interview für La Bussola.
Den Blick auf die Personen richten, die eine zentrale Rolle in der Weihnachtsgeschichte spielen, um das Weihnachtsgeheimnis zu verstehen, Das ist das erklärte Ziel des bei Queriana erschienen kleinen Büchleins "Hauptpersonen von Weihnachten. Wie die Krippe unser Leben verändert." Daß "das Licht in die Welt gekommen ist" scheint besonders für die Christen von heute eine abstrakte Wahrheit geworden zu sein, deshalb helfen die konkreten Bilder der Krippe, sich zu orientieren. La Nuova Bussola Quotidiana hat darüber mit Kardinal Koch, dem Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen und Autor der Ende November in Italien erschienenen Buches, gesprochen.
Eminenz, warum dieses Buch?
"Die Idee war, sich auf die Personen zu konzentrieren, die in der Weihnahctsgeschichte vorkommen, sie dem Leser so vorzustellen, daß sie auf jede von ihnen nicht nur von außen zu schauen, sondern auch auf ihre Seele. Herodes z.B.hat Angst vor diesem Weihnachtswunder, dieser Macht, die größer ist als seine. Heute ist es leicht, sich darauf zu beschränken, ihn als brutalen Herrscher zu verurteilen, aber er wäre nützlicher, sich zu fragen, ob nicht auch in uns ein Herodes ist, zumindest ein kleiner. Vielleicht hat jede Persönlichkeit diese Angst vor Gott, besonders wenn wir Sein Wort als Hindernis betrachten. Weil Gott die Omnipotenz des eigenen Ichs in Frage stellt, so wie Herodes fürchtete, daß das Kind seine unbegrenzte Macht in Frage stellen könnte."
Der Mut ist das Element das auf den Seiten, die den Figuren von Maria und Joseph gewidmet sind. Wer von den beiden ist mutiger?
"Die Ankunft des Engels mit der Verkündigung Mutter des Sohnes Gottes zu werden ist für Maria eine große Überraschung, die auch Angst macht, Aber ein großes Vertrauen auch für Joseph, der sich als Verlobter einer schwangeren Frau wiederfindet. Diese Bedingung stellt in jener Zeit eine große Schwierigkeit dar, aber Joseph ist immer aufmerksam für die Trambotschaft Gottes. Wie das Evangelium sagt: Joseph ist ein Gerechter, weil er alles tut, was Gott will. In diesem Sinn, verdient er -glaube ich- mehr Aufmerksamkeit im Weihnachtsgeheimnis. Maria ist eine sehr wichtige Person in der Weihnachtsgeschichte aber wir dürfen die Person Josephs nicht relativieren, der ein großer Zeuge des Weihnachtsgeheimnisses ist."
Im Buch schreiben Sie, daß es eine klare Beziehung zwischen der Inkarnation des Sohnes Gottes in Bethlehem und der Geburt der Kirche an Pfingsten gibt- beide durch die Kraft des Hl. Geistes.
"Maria ist ein Bild der Kirche. Alles was wir über die Kirche wissen können ist schon in Maria gesagt und vorgebildet. In Ihr können wir sehen, wie wir Kirche leben und diese Gabe des Sohnes Gottes empfangen sollen. Der Kirche zeigt Maria den Weg, damit auch sie sich für Gott bewohnbar zeigt und sein Haus in der Welt sein kann."
Wie können wir auf die Frage antworten, die der ungläubige Jean -Paul Sartre sich stellt und den Sie im Buch zitiert haben, um die Schwere des Mysteriums der Inkarnation zu unterstreichen: würde ein Gott sich in einen Menschen verwandeln?
"In der ganzen Erlösungsgeschichte wählt Gott immer die Kleinheit. Im gesamten Kosmos hat er die Erde gewählt, im Vergleich zu allen anderen ein kleiner Planet. Auf der Erde hat er Israel erwählt, ein in jener Zeit schwaches Volk. In Israel hat er Bethlehem gewählt, keine große Stadt, außerhalb Jerusalems. In Bethlehem hat er eine junge, unbekannte Frau gewählt um in die Welt einzutreten und am Ende hat er das Kind gewählt, um in dieser Welt gegenwärtig zu sein. Es ist ein sehr schöner Gedanke des mittelalterlichen Theologen Guglielmo de Saint-Thierry nach dem , seit dem Augenblick, in dem der Mensch immer Angst vor dem allmächtigen Gott hat, Gott entschieden hat, ein Kind zu werden. Auf dieser Weise hat der Mensch keine Angst mehr vor Gott sondern kann ihn lieben, weil er die Erfahrung der göttlichen Liebe gemacht hat. Das ist der innere Kern des Mysteriums der Inkarnation."
Als "Die Kindheit Jesu" von Benedikt XVI erschien, wurde der Medienfall des Ochsen und Eselchens in der Krippe geschaffen. Was verdanken wir der Anwesenheit dieser beiden Tiere in der Krippe?
"Die kommt aus dem Alten Testament. Im Buch Jesaja steht in der Tat geschrieben; "der Ochse erkennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn, aber Israel erkennt ihn nicht und mein Volk versteht nicht." Sie werden als positives Gegenteil des Volkes gezeigt, dem die wahre Kenntnis Gotte fehlt. In der Krippe stellen der Ochse und der Esel die Menschen dar, die glauben und uns helfen wollen , zu verstehen was in Bethlehem passiert ist. Es ist wichtig, zu unterstreichen, daß die beiden Tiere nicht durch die Phantasie des Menschen in die Krippe eingetreten sind, aber aus dem Alten Testament."
In welchem Sinn ist Gott ein "empathischer Regisseur" der Weihnachtsgeschichte?
"Der Autor von Weihnachten ist Gott, der will, daß Sein Sohn Mensch wird, damit er dem Menschen begegnen und ihn erlösen kann. Diese Erlösungsgeschichte ist der Plan des allmächtigen Gottes. Deshalb müssen wir im Weihnachts-Ereignis nicht nur menschliche Protagonisten sehen sondern auch den unsichtbaren Gott, der hinter allem steht und handelt und Regisseur und Autor der Weihnachtsgeschichte ist. Der Schluss des Buches ist folgender: wir müssen selbst zur Krippe werden und so Christus empfangen."
Quelle: Kard. K.Koch. LNBQ
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