Montag, 7. Februar 2022

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über- auch päpstlichen-Synkretismus, Spuren der "internationalen" Göttin Isis mit all ihren Namen, andere Götzen, Papst Pius IX und das Christentum, das mit dem Synkretismus der Freimaurerei unvereinbar ist. 
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"DER SEL.PIUS IX, GÖTZENVEREHRUNG, SYNKRETIS - MUS UND PACHAMAMA" (1) 

Wenn man trans tiberim zur Kirche unserer Lieben Frau geht, möglicherweise der ältesten Kirche Roms, findet man dort so großartige Mosaiken (Cavallini), daß man leicht die großartigen Reihen antiker Säulen mit ionischen Kapitellen übersieht. Es steht nicht fest, von wo sie genommen worden sind, aber eine Hypothese geht dahin, daß sie von einem nahegelegenen Tempel der Isis kommen. Das wird dadurch gestützt, daß darauf ursprünglich kleine Darstellungen von Isis und Horus eingraviert waren.

Ursprünglich, denn der sel. Pius IX. gab einem Bildhauer den Auftrag, den heidnischen Bilderschmuck zu entfernen. Pius IX. war ein Mann von wachem Verstand – was steht seiner Heiligsprechung entgegen?

Isis war ursprünglich eine ägyptische Göttin. In den drei Jahrhunderten der Herrschaft der griechischen Ptolemäer in Ägypten verwandelte sie sich in eine internationale griechische Gottheit, und in dieser hellenisierten Form war sie eines der beliebtesten und angesagtesten Objekte der Verehrung in der Welt des Mittelmeers. Im Zentrum ihres Kultes, und das könnte sie für einige moderne besonders anziehend machen, stand, daß sie keinen Alleinvertretungsanspruch gegenüber anderen Gottheiten erhob. Genau genommen war sie jede andere Gottheit. Wie ihre Anhänger verkündeten, verehren alle Menschen die eine große Gottheit – aber unter verschiedenen Namen und mit unterschiedlichen Riten. Aber letzten Endes, so verkündeten sie, verehren wir alle die eine alles umfassende göttliche Realität.

"Quoquo nomine, quoquo ritu, quaqua facie te fas est invocare“ (Unter welchem Namen, mit welchen Zeremonien, unter welcher Gestalt ist es Recht, dich anzurufen?) fragte sie einer ihrer Anhänger. In ihrer Antwort gab die Gnadenreiche Eine eine ganze Liste von Namen, unter denen sie angerufen würde: Minerva, Venus, Diana, Proserpina, Ceres, Juno…. Aber die Ägypter haben doch einen kleinen Vorteil: "caeremoniis me propriis percolentes, appellant vero nomine Reginam Isidem“ (Die mir den rechten Gottesdienst widmen, nennen meinen wahren Namen Königin Isis“.

Und so lehrten also die Anhänger der Isis, daß wir alle den Einen/die Eine verehren, wenn auch unter verschiedenen Namen und mit verschiedenen Zeremonien – aber der Kult der Königin Isis ist doch der wahre und beste. Das bedeutet nicht Exklusivität. Ein antikes Papyrus (P Oxy 1380) zählt buchstäblich Hunderte ihrer verschiedenen Namen auf. Man kann sie  unter jedem davon verehren, so vielen, wie man will, und das auch gleichzeitig. Einer ihrer griechischen Titel war Polynumos: Die Mit -Vielen- Namen. Pachamama könnte man dieser Namensliste ohne jedes Problem hinzufügen!!

Das ist das Gedankengebäude des Synkretismus. Der ist tolerant und inklusiv. Er ist, soweit ich weiß, das Grunddogma der Freimaurerei. Und als PF ein Dokument unterzeichnete, das die Vielfalt der Religionen als dem Willen Gottes gemäß pries, kam ich dem Gedanken so nahe wie noch nie zuvor, daß PF ein synkretistischer Abtrünniger sei und deshalb offenbar nicht Papst sein könne. Ich habe mich dann schnell wieder erholt. In dem, was ich schreibe, wird man keinen Sedis-Unsinn finden. Nichts als dummes Zeug das! Deshalb erlaube ich so etwas auch nicht in den Kommentaren. Aber es ist schon wahr, daß die von ihm verursachte gotteslästerliche Ungewißheit in der Tat einer der schlimmsten Augenblicke in einem durchgängig schlimmen Pontifikat war.

Aber warum nun sind das Christentum und der Synkretismus so radikal und grundlegend unvereinbar? Ich hoffe, das im zweiten Teil dieses Artikels beantworten zu können."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J.Hunwicke 
Übersetzung M.Charlier

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