Freitag, 10. Februar 2023

Am Fest des Hl. Cyrils von Alexandria - früher und heute

Peter Kwasniewski vergleicht bei Rorate Caeli den laut Kardinal Roche angeblichen Reichtum des Missales Pauls VI mit dem Römischen Missale. Das tut er, indem er die für den gestrigen Festtag des Hl. Cyrils von Alexandria und der Hl. Apollonia  vorgesehenen Texte einander gegenüber stellt.
Hier geht´s zum Original:  klicken

DIE "LEX ORANDI"AM FEST DES Hl. CYRILS VON ALEXANDRIA" 

Laut Kardinal Roche ist das Missale Pauls VI "das reichste Missale, das die Kirche jemals produziert hat" (Quelle)
Interessant. Wir sehen ganz etwas anderes, einfach nur indem wir an der täglichen Messe teilnehmen.

Nehmen wir ein repräsentatives Beispiel, eines von hunderten: die Orationen für das heutige Fest im Römischen Kalender, namentlich den Hl. Cyril von Alexandria, mit einem Gedenken an die Hl.Apollonia, von den jungfräulichen Märtyrerinnen. (Im modernen Kalender hat der Hl. Cyril seinen Gedenktag am 27. Juni und die Hl. Apollonia, die uralte Schutzheilige der Zahnärzte und an Zahnschmerzen Leidenden ist verschwunden...de facto -gezogen, wie ein fauler Zahn).

Hier eine Vergleichstafel:  die  6 der Gebete, die in der Messe nach dem römischen Ritus rezitiert werden und die  beiden anderen, aus dem Gebetsbuch der Bischöfe oder der Kirchenlehrer entnommenen - mit dem einem Gebet in der Messe Pauls VI vergleicht,

  
Diese Kollekte ist die einzige, die einen direkten Vergleich erlaubt. In beiden wird der Hl. Cyril als "unbesiegbarer Meister der Gottesmutterschaft der Allerseligsten Jungfrau Maria" gepriesen: sehr gut. Das ist er in der Tat, weil die Theotokos die dogmatische Hauptfrucht des Konzils von Ephesus ist, Aber das alte Gebet fährt damit fort, sowohl seine als auch die Fürbitte Unserer Lieben Frau anzurufen; tatsächlich bitten wir Gott durch die Fürbitte Cyrils, daß wir durch die Fürsprache Unserer Lieben Frau gerettet werden mögen. Dieses Muster einer doppelten Fürbitte kann man auch in einigen Byzantinischen Gebeten finden. 


In der Version des Novus Ordo ist die Fürbitte der Heiligen vollkommen verschwunden und an Stelle einer harmonischen Parallele zwischen der Gottesmutterschaft und ihrer mütterlichen Fürbitte, erreicht der Beter jetzt die tief-gehängte ökumenische Frucht der Inkarnation. Wahr -zweifellos- aber in der gesamten Messe geht es ja um die Inkarnation. Die alte Kollekte konzentriert sich eher auf die Verteidigung der Gottesmutterschaft durch den Hl. Cyril. 

Wenn wir auf die übrigen Proprien schauen, können wir leicht erkennen, wie unangenehm sie den Reformern gewesen wären. Das Geheimnis für den Hl. Cyril erneuert die Erwähnung seiner Fürsprache  und bekennt dann die seit Ewigkeit gleiche Glorie des Sohnes mit dem Vater: diese Art Sprache, die die Reformer systematisch durch eine- wie ich es nenne- halb-arianische Tendenz gesäubert haben. Das Postkommunions-Gebet wiederum weist nicht nur auf das Beispiel hin sondern auch auf die Verdienste des Hl. Cyrils und bittet- eindrucksvoll- um die Gnade "der Allerheiligsten Mutter Deines einzig-gezeugten Sohnes passend zu dienen."

Inzwischen preist die zweite Kollekte für die Jungfräulichen Märtyrerinnen Gott dafür, den Triumph des Martyriums "sogar dem schwächeren Geschlecht" (in sexu fragili) zu gewähren; wenn wir die absolut brutale Art bedenken, in der die Heiden Apollonia töteten, können wir die Bedeutung verstehen. Das zweite Geheimnis sagt dem Herrn, daß wir der Erlösung von dem Bösen durch den Schutz der Hl. Apollonia vertrauen können. Das zweite Postkommunionsgebet betont wieder unser Vertrauen auf die Fürsprache der Heiligen. Das bedeutet, daß wir in der alten lex orandi sechs mal ausdrücklich für und durch die Fürbitte der Heiligen beten. In der neuen lex orandi wird das genau...null mal erwähnt."

"Das reichste Missale, das die Kirche je hervorgebracht hat..."  Orwell hier ist dein Herausforderer. "

Quelle: P. Kwasniewski, Rorate Caeli

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