Montag, 29. September 2025

Treffen des Ratzinger-Schülerkreises

 Auch in diesem Jahr hat sich der Ratzinger-Schülerkreis zu seinem Studientag in Rom getroffen. Fokus der Veranstaltung war das Thema "Mneschwürde" Pawel Rytek-Andrianik und Stefanie Stahlhofen berichten für vaticannews darüber. Hier geht´s zum Original:  klicken

RATZINGER-SCHÜLERKREIS: MENSCHENWÜRDE, LITURGIE UND KI

Der Neue Schülerkreis Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI. e.V., benannt nach dem verstorbenen Papst Benedikt XVI./Joseph Ratzinger, hat dieses Wochenende in Rom einen Studientag veranstaltet. Am Samstag ging es im Augustinianum um die Theologie Ratzingers als bleibende Quelle der Inspiration - mit dem Fokus Menschenwürde. Der deutsche Theologe Christoph Ohly ist erster Vorsitzender des neuen Schülerkreises. Er berichtet uns.

Zum einen gibt es den Ratzinger-Schülerkreis - bei dem sich seit 1977 ehemalige Schüler Joseph Ratzingers versammeln. Seit 2008 gibt es außerdem den Neuen Schülerkreis, bei dem jüngere Theologen zu Ratzinger forschen. Erster Vorsitzender des Neuen Schülerkreises Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI. e.V. ist Christoph Ohly, Professor für Kirchenrecht und Rektor der Kölner Hochschule für Katholische Theologie. Er berichtet im Interview mit Radio Vatikan über das jüngste Treffen in Rom:

„Wir treffen uns zusammen mit dem Schülerkreis, der eben die echten Schüler sozusagen beinhaltet, die bei Professor Ratzinger ihre Habilitation oder ihre Dissertation geschrieben haben. Und wir treffen uns jedes Jahr hier in Rom, um ein Thema, ein aktuelles Thema, im Licht der Theologie von Joseph Ratzinger/ Papst Benedikt zu behandeln. Und dieses Jahr war es das Thema der Unverletzbarkeit der Menschenwürde, wo wir gefragt haben: Warum ist die Menschenwürde unverletzbar? Und wir haben versucht, aus der Theologie von Joseph Ratzinger Inspirationen zu erhalten."  

               „Warum ist die Menschenwürde unverletzbar?“

Gewissensentscheidung, Transhumanismus, KI

Am Samstag diskutierten dazu renommierte Theologen und Philosophen über die Relevanz von Ratzingers Denken für aktuelle bioethische und gesellschaftliche Herausforderungen. Die Veranstaltung, die in deutscher Sprache abgehalten wurde, führte der Schweizer Kardinal Kurt Koch ein. Außerdem sprachen etwa Professorin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz aus Heiligenkreuz, Professor Stefanos Athanasiou aus München sowie Professor Vincent Twomey aus Dublin.

Christoph Ohly erläutert, dass einerseits bei dem Treffen zunächst intensiv auf die anthropologischen Grundlagen geschaut wurde. Dies wurde dann „auch in die Verbindung gebracht zu den aktuellen Themen. Also sprich: Frage der Gewissensentscheidung, Fragen des Transhumanismus, Fragen der künstlichen Intelligenz. Was bedeutet das, aus dieser anthropologischen Perspektive auf diese Herausforderungen heute zu schauen? Und wenn man das Ganze zusammenfassen will, glaube ich, können wir sagen, haben wir wieder neu lernen dürfen in diesen Tagen, wie wichtig es ist zu sehen, dass der Mensch wirklich nicht der Macher der Welt, der Macher des Lebens ist, sondern der, der zunächst einmal beschenkt ist, der Geschöpf Gottes ist, der Kind Gottes ist. Er hat das Leben nicht aus sich selbst, es ist ihm geschenkt." 

„Gehen sehr bereichert zurück und hoffen, doch auch das eine oder andere in die persönliche Arbeit umsetzen zu können“

Liturgie und Anbetung

Beim Austausch ging es auch um Liturgie und Anbetung: „Wir haben sehr schön auch Gedanken angestellt im Blick auf die Existenz des Menschen in Bezug auf die Liturgie, auf die Anbetung Gottes, was im Prinzip aus dieser Haltung heraus erwächst. Aber (wir haben, Anm.) es immer wieder auch konzentriert an diesen aktuellen Fragestellungen versucht zu messen. Und am Ende kommt sicherlich der Gedanke heraus: Dass die biblische Sicht auf den Menschen als Geschöpf, als Geschenk, die Grundlage dafür ist, an der sich all diese aktuellen Fragen zu messen haben. Nicht der Mensch ist der Macher, sondern er ist der, der von Gott ins Leben gerufen wurde."


    „Nicht der Mensch ist der Macher, sondern er ist der, der von Gott ins Leben gerufen wurde.“


Der Mensch könne daher auch beispielsweise Künstliche Intelligenz nutzen, „um sein Leben, um sein Arbeiten zu erleichtern, zu verschnellern, zu vertiefen. Aber: Nie ist künstliche Intelligenz sozusagen der Herrscher über den Menschen, sondern umgekehrt. Und dies in der Perspektive, Kind Gottes zu sein, also selbst beschenkt zu sein. Es waren sehr intensive Tage mit diesen vielen Vorträgen und wir gehen sehr bereichert zurück und hoffen, doch auch das eine oder andere in die persönliche Arbeit umsetzen zu können", lautet das Fazit von Christoph Ohly, Erster Vorsitzender des Neuen Schülerkreises, zum Symposium des Schülerkreises und des Neuen Schülerkreises Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI. diesen Samstag in Rom. .,


   „Nie ist künstliche Intelligenz sozusagen der Herrscher über den Menschen, sondern umgekehrt. Und dies in der Perspektive, Kind Gottes zu sein, also selbst beschenkt zu sein“


                         
                                                                 Teilnehmer des Ratzinger-Schülerkreises


Quelle: P.Rytek-Andrianik, s. Stahlhofen, vaticannews

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