Donnerstag, 11. Dezember 2025

Papst Leo XIV ernennt ein neues ordentliches Mitglied für die Päpstliche Akademie der Sozialwissenschaften

Wie Mario Galgano berichtet für vaticannews über die Ernennung des englischen Professors Adrian Pabst zum ordentlichen Mitglied der Päpstlichen Akademie für Sozialwissenschaften durch Papst Leo.Hier geht´s zum Original: klicken

unter dem Titel: 

"PAPST BERUFT PROFESSOR PABST IN DIE PÄPSTLICHE AKADEMIE DER SOZIALWISSENSCHAFTEN"

beginnt der Bericht so - ZITAT:

"Leo XIV. hat am heutigen Donnerstag Adrian Pabst zum Ordentlichen Mitglied der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften ernannt. Der hoch angesehene Professor ist derzeit als Dozent für Politik an der University of Kent in Großbritannien tätig.

Adrian Pabst wurde am 2. November 1976 in München (Deutschland) geboren. Er verfügt über eine außergewöhnlich breite akademische Ausbildung: Pabst schloss 1998 sein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Cambridge ab, gefolgt von einem Abschluss in Europastudien an der London School of Economics im Jahr 1999, in Politischem Denken an der Sciences Po Paris im Jahr 2000 sowie in Philosophie und Theologie am Institut Catholique de Paris im Jahr 2002. Seine Promotion in Politischer Philosophie und Religionsphilosophie erhielt er 2006 an der Universität Cambridge." (...)

Quelle: M. Galgano, vaticannews

100 Jahre Päpstliches Institut für Christliche Archäologie

Der Hl. Stuhl hat anläßlich des 100-jährigen Bestehens des Päpstlichen Institues für Christliche Archäologie das neue Apostolische Schreiben "Nel Centenario"zur Bedeutung der Christlichen Archäologie veröffentlicht. Hier geht´s zum Original:  klicken

"WORTLAUT DES APOSTOLISCHEN SCHREIBEN "NEL CENTENARIO" PAPST LEOS XIV ZUR CHRISTLICHEN ARCHÄOLOGIE"

ÜBER DIE BEDEUTUNG DER ARCHÄOLOGIE
ANLÄSSLICH DES HUNDERTJÄHRIGEN BESTEHENS
DES PÄPSTLICHEN INSTITUTS FÜR CHRISTLICHE ARCHÄOLOGIE 

Anlässlich des hundertsten Jahrestages der Gründung des Päpstlichen Instituts für Christliche Archäologie empfinde ich es als meine Pflicht und Freude, einige Überlegungen zu teilen, die ich für den Weg der Kirche in unserer Zeit für wichtig halte. Ich tue dies mit dankbarem Herzen, in dem Bewusstsein, dass die Erinnerung an die Ve rgangenheit, erleuchtet durch den Glauben und geläutert durch die Liebe, die Hoffnung nährt.  

Im Jahr 1925 wurde das „Heilige Jahr des Friedens” ausgerufen, das die grausamen Wunden des Ersten Weltkriegs lindern sollte; und es ist bezeichnend, dass der hundertste Jahrestag der Gründung des Instituts mit einem weiteren Heiligen Jahr zusammenfällt, das der unter zahlreichen Kriegen leidenden Menschheit auch heute Perspektiven der Hoffnung geben will.  

Unsere Zeit, die von raschen Veränderungen, humanitären Krisen und kulturellen Umbrüchen geprägt ist, erfordert neben dem Rückgriff auf altes und neues Wissen auch die Suche nach einer tiefen Weisheit, die in der Lage ist, das wirklich Wesentliche zu bewahren und an die Zukunft weiterzugeben. Unter diesem Blickwinkel möchte ich erneut betonen, wie sehr die Archäologie ein unverzichtbarer Bestandteil für das Verständnis des Christentums und folglich auch für die katechetische und theologische Bildung ist. Sie ist nicht bloß eine Fachdisziplin, die wenigen Experten vorbehalten ist, sondern ein Weg, der allen offensteht, die die konkrete Gestaltwerdung des Glaubens in der Zeit, an einzelnen Orten und in den Kulturen verstehen wollen. Für uns Christen ist die Geschichte ein entscheidendes Fundament: Wir vollziehen die Pilgerreise unseres Lebens nämlich in der ganz konkreten Geschichte, die auch der Ort ist, an dem sich das Geheimnis der Erlösung vollzieht. Jeder Christ ist gerufen, sein Leben auf die Frohe Botschaft zu gründen, die von der geschichtlichen Menschwerdung des Wortes Gottes ausgeht (vgl. Joh 1,14).  

Wie uns der geliebte Papst Franziskus in Erinnerung gerufen hat, kann niemand »wirklich wissen, wer er ist und was er morgen sein will, ohne das Band zu pflegen, das ihn mit den Generationen verbindet, die ihm vorausgegangen sind. Und das gilt nicht nur hinsichtlich der Geschichte der Einzelnen, sondern auch für die weitere Ebene der Gemeinschaft. Das Studium und die Weitergabe der Geschichte tragen nämlich dazu bei, das kollektive Bewusstsein lebendig zu erhalten. Ansonsten bleibt nur die persönliche Erinnerung an Sachverhalte, die mit dem eigenen Interesse oder den eigenen Gefühlen zu tun haben, ohne echte Verbindung zu der menschlichen und kirchlichen Gemeinschaft, in der wir leben.«[1]

Das Haus der Archäologie 

Mit dem Motu Proprio „I primitivi cemeteri” vom 11. Dezember 1925 billigte Papst Pius XI. ein anspruchsvolles und weitsichtiges Projekt: die Gründung einer Hochschuleinrichtung, also mit Promotionsrecht, die in Abstimmung mit der Kommission für Sakrale Archäologie und der Römischen Päpstlichen Akademie der Archäologie die Aufgabe haben sollte, mit einem Höchstmaß an Wissenschaftlichkeit die Denkmäler des frühen Christentums zu erforschen, um das Leben der ersten Gemeinden zu rekonstruieren und »auf diese Weise Professoren für christliche Archäologie an Universitäten und in Seminaren, Ausgrabungsleiter, Konservatoren für sakrale Denkmäler, Museen usw. auszubilden«. [2] Aus der Sicht von Pius XI. ist die Archäologie für die genaue Rekonstruktion der Geschichte unverzichtbar, die als »Licht der Wahrheit und Zeugin der Zeit, wenn sie in rechter Weise zu Rate gezogen und sorgfältig geprüft wird«, [3] den Völkern die Fruchtbarkeit der christlichen Wurzeln und die Früchte des Gemeinwohls, die daraus hervorgehen können, aufzeigt und damit auch das Werk der Evangelisierung beglaubigt.

In all diesen Jahren hat das Päpstliche Institut für Christliche Archäologie Hunderte von Archäologen für das frühe Christentum ausgebildet, die wie die Professoren selbst aus allen Teilen der Welt stammen und die nach ihrer Rückkehr in ihre Heimatländer wichtige Funktionen in der Lehre oder im Denkmalschutz übernommen haben. Es hat Forschungen in Rom und im gesamten christlichen Raum unterstützt; es hat bei der Förderung der christlichen Archäologie eine wichtige Rolle auf internationaler Ebene gespielt, sowohl durch die Organisation regelmäßiger Kongresse und zahlreiche weitere wissenschaftliche Initiativen als auch durch enge Beziehungen und einen kontinuierlichen Austausch mit Universitäten und Forschungszentren in der ganzen Welt.

Das Institut hat sich bisweilen als Förderer des Friedens und des religiösen Dialogs erwiesen, beispielsweise durch die Organisation des XIII. Internationalen Kongresses in Split während des Krieges im ehemaligen Jugoslawien oder dadurch, dass es seine Wirksamkeit durch Auslandsmissionen in politisch instabilen Ländern bestätigte. Es ist nie von den akademischen Bildungszielen abgewichen, wobei es den direkten Kontakt zu schriftlichen Quellen und Denkmälern, den sichtbaren und eindeutigen Spuren der ersten christlichen Gemeinden, in den Vordergrund gestellt hat: durch Exkursionen, insbesondere zu den Katakomben und Kirchen Roms, sowie durch die jährlichen Studienreisen in diejenigen geografischen Gegenden, in denen sich das Christentum ausgebreitet hat.

Mittwoch, 10. Dezember 2025

Papst-Audienz

Vaticannews berichtet, daß Papst Leo heute konservative Europa-Abgeordnete der EKR-Fraktion in Audienz empfangen hat. Hier geht´s zum Original:  klicken

PAPST LEO EMPFÄNGT KONSERVATIVE EU-ABGEORDNETE 

Papst Leo XIV. hat rechtskonservative EU-Parlamentarier in Rom an die Verantwortung erinnert, Europas religiöses Erbe zu verteidigen. Es gehe dabei aber weniger um den Schutz der Rechte christlicher Gemeinschaften, sondern um das ethische Fundament Europas, das allen nütze, erklärte der Papst am Mittwoch vor Angehörigen der Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer (EKR) im Europäischen Parlament.

Namentlich erinnerte Leo XIV. an den Schutz des Lebens „von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod“ wie auch in der Mitte des Lebens. Hier verwies der Papst auf arme und ausgegrenzte Menschen und auch auf jene, die von „der anhaltenden Klimakrise, Gewalt und Krieg“ betroffen sind; das Wort Immigration vermied er. „Sicherzustellen, dass die Stimme der Kirche, nicht zuletzt durch ihre Soziallehre, weiterhin Gehör findet, bedeutet nicht, eine vergangene Epoche wiederherzustellen, sondern zu gewährleisten, dass wichtige Ressourcen für die zukünftige Zusammenarbeit und Integration nicht verloren gehen“, erklärte der Papst. 

Namentlich erinnerte Leo XIV. an den Schutz des Lebens „von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod“ wie auch in der Mitte des Lebens. Hier verwies der Papst auf arme und ausgegrenzte Menschen und auch auf jene, die von „der anhaltenden Klimakrise, Gewalt und Krieg“ betroffen sind; das Wort Immigration vermied er. „Sicherzustellen, dass die Stimme der Kirche, nicht zuletzt durch ihre Soziallehre, weiterhin Gehör findet, bedeutet nicht, eine vergangene Epoche wiederherzustellen, sondern zu gewährleisten, dass wichtige Ressourcen für die zukünftige Zusammenarbeit und Integration nicht verloren gehen“, erklärte der Papst.

Leo mahnt zu Respekt in Parlamentsdebatten

Darüber hinaus rief Leo XIV. die rechtskonservativen Europa-Abgeordneten zu respektvoll geführten politischen Debatten auf. „Das Kennzeichen jeder zivilisierten Gesellschaft ist, dass Unterschiede mit Höflichkeit und Respekt diskutiert werden, dass man in der Lage ist, unterschiedlicher Meinung zu sein, aufmerksam zuzuhören und sogar mit denen in einen Dialog zu treten, die wir als Gegner betrachten“, erklärte das Kirchenoberhaupt. Leo verlieh seiner Mahnung eine christliche Dimension: Zivilisiert geführte politische Auseinandersetzungen bekräftigten „unsere Ehrfurcht vor der von Gott gegebenen Würde aller Männer und Frauen“.


Heute auf dem Petersplatz

vaticannews veröffentlicht den Wortlaut der Katechese der Hl. Vaters bei der heutigen Generalaudienz auf dem Petersplatz. Hier geht´s zum Original:  klicken

"WORTLAUT DER KATECHESE DES HL: VATERS BEI DER GENERALAUDIENZ"

                 Liebe Brüder und Schwestern, guten Morgen! Herzlich willkommen

Das Geheimnis des Todes hat beim Menschen schon immer tiefe Fragen aufgeworfen. Tatsächlich erscheint er als das natürlichste und zugleich unnatürlichste Ereignis, das es gibt. Er ist natürlich, weil jedes Lebewesen auf der Erde stirbt. Er ist unnatürlich, weil der Wunsch nach Leben und Ewigkeit, den wir für uns selbst und für unsere Lieben empfinden, uns den Tod als eine Strafe, einen „Widersinn” erscheinen lässt.

Viele Völker der Antike entwickelten Rituale und Bräuche im Zusammenhang mit dem Totenkult, um diejenigen zu begleiten und zu gedenken, die sich auf den Weg ins höchste Geheimnis begaben. Heute hingegen ist eine andere Tendenz zu beobachten. Der Tod scheint eine Art Tabu zu sein, ein Ereignis, das man von sich fernhalten muss; etwas, über das man nur leise spricht, um unsere Empfindlichkeit und Ruhe nicht zu stören. Aus diesem Grund vermeidet man oft auch den Besuch von Friedhöfen, wo diejenigen, die uns vorausgegangen sind, in Erwartung der Auferstehung ruhen. 

„Ist der Tod wirklich das letzte Wort über unser Leben? Nur der Mensch stellt sich diese Frage."

Was ist also der Tod? Ist er wirklich das letzte Wort über unser Leben? Nur der Mensch stellt sich diese Frage, denn nur er weiß, dass er sterben muss. Aber dieses Bewusstsein rettet ihn nicht vor dem Tod, im Gegenteil, in gewisser Weise „beschwert“ es ihn im Vergleich zu allen anderen Lebewesen. Tiere leiden natürlich und spüren, dass der Tod naht, aber sie wissen nicht, dass der Tod Teil ihres Schicksals ist. Sie fragen sich nicht nach dem Sinn, dem Zweck und dem Ausgang des Lebens.

Angesichts dieser Tatsache sollte man meinen, dass wir paradoxe, unglückliche Wesen sind, nicht nur weil wir sterben, sondern auch weil wir die Gewissheit haben, dass dieses Ereignis eintreten wird, obwohl wir nicht wissen, wie und wann. Wir sind uns dessen bewusst und gleichzeitig machtlos. Wahrscheinlich rühren daher die häufigen Verdrängungen, die existenziellen Fluchtversuche vor der Frage des Todes.

                     „Der Tod ist ein Lehrer des Lebens“

Der heilige Alfons Maria de' Liguori reflektiert in seinem berühmten Werk „Apparecchio alla morte” (Vorbereitung auf den Tod) über den pädagogischen Wert des Todes und betont, dass dieser ein großer Lehrer des Lebens ist. Das Wissen um seine Existenz und vor allem das Nachdenken darüber lehren uns, zu entscheiden, was wir wirklich mit unserem Leben anfangen wollen. Beten, um zu verstehen, was für das Himmelreich von Nutzen ist, und das Überflüssige loslassen, das uns stattdessen an vergängliche Dinge bindet, ist das Geheimnis eines authentischen Lebens in dem Bewusstsein, dass unser irdisches Leben uns auf die Ewigkeit vorbereitet.

Dennoch versprechen viele aktuelle anthropologische Vorstellungen immanente Unsterblichkeit und theoretisieren die Verlängerung des irdischen Lebens durch Technologie. Es ist das Szenario des Transhumanen, das sich am Horizont der Herausforderungen unserer Zeit abzeichnet. Kann der Tod wirklich durch die Wissenschaft besiegt werden? Aber könnte uns dieselbe Wissenschaft dann auch garantieren, dass ein Leben ohne Tod auch ein glückliches Leben ist?

 „Das Ereignis der Auferstehung Christi offenbart uns, dass der Tod nicht im Gegensatz zum Leben steht“

Das Ereignis der Auferstehung Christi offenbart uns, dass der Tod nicht im Gegensatz zum Leben steht, sondern als Übergang zum ewigen Leben ein wesentlicher Bestandteil davon ist. Das Pascha Jesu lässt uns in dieser noch immer von Leiden und Prüfungen geprägten Zeit einen Vorgeschmack auf die Fülle dessen bekommen, was nach dem Tod geschehen wird.

Der Evangelist Lukas scheint dieses Vorzeichen des Lichts in der Dunkelheit aufzugreifen, als er am Ende des Nachmittags, an dem die Finsternis den Kalvarienberg eingehüllt hatte, schreibt: „ Das war am Rüsttag, kurz bevor der Sabbat anbrach“ (Lk 23,54). Dieses Licht, das den Ostermorgen vorwegnimmt, leuchtet bereits in der Dunkelheit des Himmels, der noch geschlossen und stumm erscheint. Die Lichter des Sabbats kündigen zum ersten und einzigen Mal den Anbruch des Tages nach dem Sabbat an: das neue Licht der Auferstehung. Nur dieses Ereignis ist in der Lage, das Geheimnis des Todes vollständig zu erhellen. In diesem Licht und nur in ihm wird wahr, was unser Herz begehrt und erhofft: dass der Tod nicht das Ende ist, sondern der Übergang zum vollen Licht, zu einer glücklichen Ewigkeit. 


                                 (@VATICAN MEDIA)

„Wir können - zusammen mit dem heiligen Franziskus - den Tod als „Schwester“ bezeichnen“

Der Auferstandene ist uns in der großen Prüfung des Todes vorausgegangen und dank der Kraft der göttlichen Liebe siegreich daraus hervorgegangen. So hat er uns den Ort der ewigen Erquickung vorbereitet, die Heimat, in der wir erwartet werden; er hat uns die Fülle des Lebens geschenkt, in dem es keine Schatten und Widersprüche mehr gibt. 

Dank ihm, der aus Liebe gestorben und auferstanden ist, können wir zusammen mit dem heiligen Franziskus den Tod als „Schwester“ bezeichnen. Ihn mit der sicheren Hoffnung auf die Auferstehung zu erwarten, bewahrt uns vor der Angst, für immer zu verschwinden, und bereitet uns auf die Freude des ewigen Lebens vor."

Quelle: vaticannews

Die Unbefleckte Empfängnis - Siegerin über die Häresien

Roberto de Mattei hat sich anläßlich des von Papst Pius IX einführten Hochfestes "Unbefleckte Empfängnis" bei Corrispondenza Romana mit der Sündenlosigkeit der Hl. Jungfrau befaßt.           Hier geht´s zum Original: klicken

"DIE UNBEFLECKTE EMPFÄNGNIS, SIEGERIN ÜBER ALLE HÄRESIEN"

Über die Madonna zu sprechen, ist niemals eintönig. Intellektuelle Spekulationen über ihre Größe sind für den menschlichen Verstand unerschöpflich, denn sie, obwohl ein Geschöpf, ist ein vollkommenes Abbild von Gottes unermesslicher Größe. 

Die Wahrheit der Unbefleckten Empfängnis wurde am 8. Dezember 1854 von Papst Pius IX. mit der Bulle „Ineffabilis Deus“ als unfehlbares Dogma der Kirche verkündet . Darin erklärte der Papst, dass die Jungfrau Maria vom ersten Augenblick ihrer Empfängnis an vor der Erbsünde bewahrt war. Die Grundlage dieses marianischen Privilegs liegt im absoluten Gegensatz, der unendlichen Unvereinbarkeit zwischen Gott und Sünde. Der Mensch, in Sünde empfangen, steht im Gegensatz zu Maria, die ohne jeden Anflug von Sünde empfangen wurde, rein und makellos. Und da die Sünde eine Verirrung des Verstandes und des Willens ist, ist Maria als Unbefleckte das Recht vorbehalten, jedes Übel, jeden Irrtum und jede Irrlehre zu besiegen, die in der Welt als Folge der Sünde entstehen und sich ausbreiten. 

Zur Zeit von Marias Empfängnis durch den heiligen Joachim und die heilige Anna regierte der römische Kaiser Augustus und Palästina stand unter der Herrschaft von König Herodes dem Großen. Die Menschheit war, angefangen beim jüdischen Volk, von Sünde durchdrungen. Marias Geburt erhellte die Geschichte und legte den Grundstein für die Entstehung der christlichen Zivilisation. Durch Maria kam der Erlöser der Menschheit in die Welt, und aus seinem Blut, das auf Golgatha, in den Trümmern des Römischen Reiches, vergossen wurde, entstand die Heilige Römische Kirche, die Mutter der großen mittelalterlichen christlichen Zivilisation. 

Als Pius IX. 1845 den Papstthron bestieg, befand sich eine jahrhundertealte Revolution auf ihrem Höhepunkt, die auf die Zerstörung der christlichen Gesellschaftsordnung abzielte. Eine ihrer ideologischen Grundlagen war die Leugnung der Erbsünde. Das naturalistische und rationalistische liberal-sozialistische System ging davon aus, dass menschliche Größe und Fortschritt das höchste Ziel der Geschichte seien und dass der moderne Mensch selbstständig werden und „erwachsen werden“ müsse, indem er sich von der bis dahin von der Kirche gewährten Bevormundung befreie. 

Der große spanische Denker Juan Donoso Cortés, der wie viele andere von Pius IX. zur Frage der Angemessenheit einer Definition des Dogmas der Erbsünde befragt wurde, antwortete folgendermaßen: „ Die Leugnung der Erbsünde ist eines der fundamentalen Dogmen der Revolution. Anzunehmen, der Mensch sei nicht in Erbsünde gefallen, bedeutet, die Erlösung des Menschen zu leugnen und wird geleugnet. Anzunehmen, der Mensch sei nicht erlöst, bedeutet, das Geheimnis der Erlösung und der Inkarnation, das Dogma der äußeren Persönlichkeit des Wortes und das Wort selbst zu leugnen und wird geleugnet. Die natürliche Unversehrtheit des menschlichen Willens einerseits anzunehmen und andererseits die Existenz jeglichen Übels und jeglicher Sünde außer des philosophischen Übels und der Sünde nicht anzuerkennen, bedeutet, die heiligmachende Wirkung Gottes auf den Menschen und damit das Dogma der Persönlichkeit des Heiligen Geistes zu leugnen und wird geleugnet. Aus all diesen Leugnungen erwächst die Leugnung des souveränen Dogmas der Heiligen Dreifaltigkeit, des Eckpfeilers unseres Glaubens und des Fundaments …“ alle katholischen Dogmen “ ( Brief an Kardinal Fornari , 19. Juni 1852).

Generalaudienz

 auf dem Petersplatz

          

Dienstag, 9. Dezember 2025

Treffen in Castelgandolfo

              
vaticannews berichtet über das heutige Treffen des Papstes mit dem Ukrainischen Präsidenten 
Selensky. Hier geht´s zum Original:  klicken

        "DER PAPST SPRICHT ERNEUT MIT ZELENSKY"

Papst Leo XIV. hat erneut den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj empfangen. In Castelgandolfo bei Rom sprach er mit ihm über den Krieg in der Ukraine.

Leo und der Staatschef des von Russland überfallenen Landes sind sich in dem halben Jahr seit der Papstwahl schon zweimal begegnet. Nach Vatikanangaben betonte Leo XIV. an diesem Dienstag „die Notwendigkeit, den Dialog fortzusetzen“. Er hoffe sehr, „dass die diplomatischen Initiativen zu einem gerechten und dauerhaften Frieden führen werden“. Der Papst hat den Anlauf der USA zu Waffenstillstandsgesprächen begrüßt; zugleich mahnte er aber vor einer Woche, dass Europa beteiligt werden müsse.

           

Es wurde über humanitäre Fragen gesprochen

Auch über Kriegsgefangene sei gesprochen worden – „und über die Notwendigkeit, die Rückkehr (verschleppter) ukrainischer Kinder zu ihren Familien sicherzustellen“. Der Vatikan konzentriert sich angesichts des Ukraine-Kriegs auf humanitäre Aktivitäten; vieles davon spielt sich hinter den Kulissen ab. Die derzeitigen innenpolitischen Schwierigkeiten Selenskyjs wegen eines Korruptionsskandals in seinem Umfeld werden in dem Vatikan-Kommuniqué nicht erwähnt. 

Der Präsident selbst dankte dem Vatikan auf X für seine Bemühungen um humanitäre Hilfe. Er gab an, er habe Leo XVI. zu einem Besuch in die Ukraine eingeladen. Ein solcher Besuch wäre „ein starkes Zeichen der Unterstützung für die Ukraine“, so Selenskyj."

Quelle: vaticannews 


Leo XIV: Einladung in den Abendmahlsraum 2033 in Jerusalem

Sandro Magister macht sich bei Diakonos /Settimo Cielo Gedanken über die Gedenkmesse zum 1700. Jahrestag des Konzils von Nicäa und ihre Teilnehmer bzw. Nicht-Teilnehmer,                                      Hier geht´s zum Original:  klicken

"NACH NICÄA BLICKT LEO AUF JERUSALEM - OHNE DAS "FILIOQUE"

Papst Leo hat die auf dem nebenstehenden Foto dargestellte Feier als „prächtig, sehr schlicht, aber auch tiefgründig“ beschrieben. Sie sollte an das Erste Ökumenische Konzil von Nicäa erinnern, das am 28. November in Iznik, dem heutigen Namen der Stadt, stattfand.

Es ist jedoch bemerkenswert, dass ein Ereignis von solch großer Bedeutung, das im Jahr 325 das Glaubensbekenntnis aller christlichen Kirchen für immer festlegte, von nicht mehr als zwei Dutzend Vertretern dieser Kirchen gefeiert wurde. Sie hatten sich auf einer kleinen Plattform über den Ruinen einer alten Basilika am einsamen Ufer eines Sees versammelt.

Offenbar hatten die türkischen Behörden selbst einen größeren Zustrom von Gläubigen in ein Land verhindert, in dem die christliche Präsenz im letzten Jahrhundert fast vollständig ausgelöscht wurde. Doch auch die Spaltungen und Spannungen zwischen den Kirchen trugen zu der geringen Teilnehmerzahl bei.

Im orthodoxen Lager hatte der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomäus, dafür gesorgt, dass Einladungen verschickt wurden: nicht an alle Kirchen, sondern nur an die historischen Patriarchate von Alexandria, Antiochia und Jerusalem, die zusammen mit Rom und Konstantinopel die „Pentarchie“ des ersten Jahrtausends bildeten.

Diese enge Liste der Eingeladenen schloss bereits die modernen Patriarchate Russlands, Serbiens, Rumäniens, Bulgariens und Georgiens sowie die autokephalen Kirchen Griechenlands, Zyperns, Albaniens, Polens, Tschechiens und der Slowakei, Finnlands und der Ukraine aus. Es war sicher, dass nicht nur das Moskauer Patriarchat die Einladung ablehnen würde, sondern auch die ihm am nächsten stehenden Kirchen, die sich aufgrund der Unterstützung der neuen ukrainischen Nationalkirche vom Patriarchat Konstantinopels losgesagt hatten.

Doch selbst unter den historischen Patriarchaten der „Pentarchie“ fiel die Reaktion kühl aus. In der vom Vatikan gedruckten Festschrift wurden die Namen von Theodor II., Johannes X. und Theophilus III., den Patriarchen von Alexandria, Antiochia bzw. Jerusalem, genannt, doch von den dreien war nur der Erste persönlich anwesend.

Anstelle des Patriarchen von Jerusalem – der, wie Bartholomäus enthüllte, die Einladung nicht einmal angenommen hatte – nahm Erzbischof Nektarios von Anthedona teil, und anstelle des Patriarchen von Antiochia war Metropolit Basilius von Arkadien und dem Libanongebirge anwesend. Johannes X., Patriarch von Antiochia, hatte seine Teilnahme zunächst bestätigt, sagte jedoch eine Woche vor dem Ereignis ab, da er es vorzog, Papst Leo drei Tage später zum ökumenischen und interreligiösen Treffen am 1. Dezember auf dem Märtyrerplatz in Beirut zu empfangen.

Ebenfalls anwesend bei der Feier von Nicäa waren der Patriarch der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Antiochia, der Katholikos der Malankara Syrisch-Orthodoxen Kirche sowie Vertreter des Koptisch-Orthodoxen Patriarchats von Alexandria, der Assyrischen Kirche des Ostens und der Armenischen Apostolischen Kirche.

Und dann waren da noch die einzelnen Vertreter der Anglikaner, Lutheraner, Evangelikalen, Reformierten, Methodisten, Baptisten, Pfingstler, Mennoniten, Altkatholiken und des Ökumenischen Rates der Kirchen.

Gebet des Papstes am Hochfest Mariae Empfängnis

vaticanews veröffentlicht die Übersetzung des Gebetes, das Papst Leo XIV gestern an der Mariensäule auf der Piazza di Spagna gebetet hat. Hier geht´s zum Original:  klicken

"HOCHFEST MARIAE EMPFÄNGNIS: DAS GEBET DES PAPSTES"

Lesen Sie hier in einer Arbeitsübersetzung von Radio Vatikan das Gebet, das Papst Leo XIV. am Hochfest Mariä Empfängnis an der Mariensäule auf dem Spanischen Platz in Rom gesprochen hat.

GEGRÜSST SEIST DU MARIA! 

Freue dich, die du voll der Gnade bist,
jener Gnade, die wie sanftes Licht
all jene zum Strahlen bringt,
die ein Widerschein der Gegenwart Gottes umhüllt.

Das Geheimnis hat dich von Anfang an umhüllt,
schon im Schoß deiner Mutter begann es, Großes in dir zu wirken,
das schon bald deine Zustimmung verlangte,
dieses „Ja“, das viele weitere „Ja“ inspiriert hat.

Unbefleckte Jungfrau, Mutter eines gläubigen Volkes,
deine Reinheit taucht Rom in ewiges Licht;
deine Schritte erfüllen seine Straßen mit einem lieblicheren Wohlgeruchals die Blumen, 
die wir dir heute darbringen.

Unbefleckte Jungfrau, viele Pilger aus allen Ländern der Erde
sind im Lauf der Geschichte und auch in diesem Heiligen Jahr
durch die Straßen dieser Stadt gezogen.
Eine Menschheit, geprüft, ja oft niedergedrückt,
demütig wie die Erde, aus der Gott sie geformt haT
und der er unermüdlich seinen Lebensatem einhaucht.

Schau, o Maria, auf die vielen Söhne und Töchter,
in denen die Hoffnung nicht erloschen ist:
Lass in ihnen aufkeimen, was dein Sohn gesät hat, 
Er, das lebendige Wort, das in jedem Menschen danach verlangt,
weiter zu wachsen, Fleisch, Antlitz und Stimme anzunehmen.
Möge die Hoffnung des Jubeljahres in Rom
und in jedem Winkel der Erde erblühen;
die Hoffnung auf die neue Welt, die Gott bereitet und
deren Juwel und Morgenröte du bist, o Jungfrau.
Mögen sich nach den Heiligen Pforten nun auch andere Türen öffnen
die Türen von Häusern und Oasen des Friedens,
in denen die Würde wieder erblüht,
zur Gewaltlosigkeit erzogen wird
und man die Kunst der Versöhnung lernt.

Das Reich Gottes komme,
die Neuheit, die du so sehr ersehnt hast
und der du dich mit deinem ganzen Sein geöffnet hast –
als kleines Mädchen, als junge Frau und als Mutter der entstehenden Kirche.
Erwecke neue Einsichten in der Kirche, die in Rom voranschreitet,
und in den Teilkirchen, die in jedem Kontext
die Freuden und Hoffnungen, die Trauer und Ängste
unserer Zeitgenossen aufnehmen, besonders der Armen und Leidenden.

Möge die Taufe weiterhin Männer und Frauen hervorbringen,
die heilig und makellos sind,
berufen, lebendige Glieder des Leibes Christi zu werden,
eines Leibes, der wirkt, tröstet, versöhnt
und die Stadt der Menschen verwandelt, in der die Stadt Gottes vorbereitet wird.
Bitte für uns, die wir mit Veränderungen ringen,
die uns unvorbereitet und machtlos zu treffen scheinen.
Schenke uns Träume, Visionen und Mut,
du, die du mehr als jeder andere weißt,
dass für Gott nichts unmöglich ist –
und dass Gott nichts allein vollbringt.

Gib, dass wir uns auf den Weg machen,
mit der Eile, mit der du einst zu deiner Cousine Elisabeth aufgebrochen bist,
und mit der Unruhe, die dich zur Wanderin und Pilgerin gemacht hat,
um gesegnet zu sein, ja, aber unter allen Frauen,
erste Jüngerin deines Sohnes,
Mutter des Gottes mit uns.
Hilf uns, immer Kirche mit und unter den Menschen zu sein,
Sauerteig im Teig einer Menschheit, die Gerechtigkeit und Hoffnung erfleht.
Unbefleckte Jungfrau, Frau von unendlicher Schönheit,
nimmt dich dieser Stadt, dieser Menschheit an.
Zeige ihr Jesus, führe sie zu Jesus,
stelle sie Jesus vor."

Quelle: vaticannews, Übersetzung S. Kritzenberger

Montag, 8. Dezember 2025

Gebet an der Mariensäule

 auf der Piazza di Spagna 

             

Das "Ja" Mariens als Vorbild für die Taufe

Mario Galgano veröffentlicht bei vaticannews den Wortlaut der Ansprache des Hl. Vaters beim heutigen Angelus-Gebet. Hier geht´s zum Original:  klicken 

"PAPST LEO XIV ZU MARIAE EMPFÄNGNIS: DAS "JA" MARIENS ALS VORBILD FÜR DIE TAUFE"

Anlässlich des Hochfestes Mariä Empfängnis (8. Dezember) hat Papst Leo XIV. an diesem Montagmittag das traditionelle Angelus-Gebet mit tausenden Pilgern auf dem Petersplatz gebetet. In seiner Ansprache vor dem Gebet würdigte der Papst Maria als die „Begnadete“, die Gott „völlig frei vom Makel der Urschuld“ bewahren wollte (vgl. Pius IX., Ineffabilis Deus, 1854).

Der Papst betonte, dass die Fülle der Gnade in Maria nur deshalb Früchte tragen konnte, weil sie diese in Freiheit annahm und Gottes Plan mit ihrem „Ja“ erwiderte: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast“ (Lk 1,38).

Das Wunder der Taufe

Papst Leo XIV. stellte Marias „Ja“ in direkten Bezug zur Berufung jedes Gläubigen durch das Sakrament der Taufe.

„Das Wunder, das Maria bei ihrer Empfängnis widerfahren ist, hat sich für uns in der Taufe erneuert: Von der Erbsünde reingewaschen, sind wir Kinder Gottes geworden, seine Wohnstatt und Tempel seines Geistes.“

Wie Maria durch besondere Gnade Jesus in sich aufnehmen und der Welt schenken konnte, so lasse die Taufe „Christus in uns leben und uns mit ihm vereint leben, um in der Kirche, jeder in seinem Lebensstand, an der Verwandlung der Welt mitzuwirken“.

Der Papst lud die Gläubigen ein, „so zu glauben, wie sie geglaubt hat“, und die eigene Zustimmung zur Sendung, zu der der Herr ruft, „großherzig“ zu erneuern. Dies geschehe in „konkreten Werken der Liebe, von den außergewöhnlichsten Taten bis hin zu den alltäglichen, gewöhnlichen Verpflichtungen“.

Aufruf zum Friedensgebet an der Spanischen Treppe

Nach dem Angelus-Gebet richtete der Papst Grüße an die Pilgergruppen aus aller Welt, darunter Gläubige aus Spanien und Mitglieder der Azione Cattolica Italiana. Er segnete eine Gruppe aus Rocca di Papa und die Fackel, mit der diese den Weihnachtsstern auf ihrer Festung entzünden werde.

Abschließend richtete er eine herzliche Einladung an die Römer und Pilger, ihm am Nachmittag zur Piazza di Spagna zu folgen, wo er zur traditionellen Ehrung der Unbefleckten Jungfrau Maria zusammenkommen werde. Ihrer Fürsprache vertraue er das „ständige Gebet für den Frieden“ an."

Quelle: M. Galgano, vaticannews

8. Dezember - Mariae Empfängnis

vaticannews veröffentlicht dazu heute einen Text aus der Benediktiner-Abtei Maria Laach. 
Hier geht´s zum Original: klicken

HEUTE: "MARIAE EMPFÄNGNIS"..."ODER "ERWÄHLUNG" 

Die Kirche feiert heute Mariä Empfängnis: Dem liegt das Dogma der „ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria“ zugrunde, das Papst Pius IX. 1854 verkündet hat.

Es bezieht sich auf eine Grundaussage unseres Glaubens: Gott setzt in Maria einen radikalen Neuanfang in seiner Geschichte mit den Menschen und unterbricht durch seine Menschwerdung den Kreislauf des Bösen. An Maria wird deutlich, wie Gott den Menschen von seinem Ursprung her gedacht hat; sie ist das unverdorbene Konzept Gottes vom Menschen.

Der österreichische Theologe und Jesuit Andreas Batlogg plädiert allerdings dafür, das Hochfest „Mariä Empfängnis“, wie es im deutschsprachigen Raum gemeinhin heißt, in „Mariä Erwählung“ umzubenennen. „Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria“ – dieser Name beinhaltet laut Batlogg „eine Reihe theologischer Hypotheken“. Und er werde von vielen Menschen nicht mehr verstanden.

Dem ursprünglichen Sinngehalt näher

Sinnvoller sei es daher, den Feiertag in „Mariä Erwählung“ umzubenennen, regt Batlogg in einem Gastbeitrag in der österreichischen Wochenzeitung „Die Furche“ vom Donnerstag an. Das käme dem ursprünglichen Sinngehalt des Festes näher. Der vorgeschlagene Name tauchte unter anderem bereits in ersten Arbeitsübersetzungen nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) auf.

Die Hypotheken von „Mariä Empfängnis“ liegen laut Batlogg unter anderem in einer mit dem Begriff „unbefleckte Empfängnis“ im Volksmund gegebenen „Dämonisierung von Sexualität“, aber auch in einer Fokussierung auf die „Erbsünde“. Diese theologische Mitgift des heiligen Augustinus sei heute kaum mehr zu vermitteln, so Batlogg. Selbst Ersatzbegriffe wie „Erbunheil“ oder „universale Sündenverfallenheit“ würden nicht erfassen, was eigentlich gemeint sei und weswegen eine Umbenennung sinnvoll wäre.

„Um diese verlorene Ganzheit geht es“

„Um diese verlorene Ganzheit geht es“, argumentiert der Jesui, „wenn Maria in den Mittelpunkt gestellt wird, die vom Anfang ihres Lebens an, eben von ihrer Empfängnis an, ausgenommen war von jener Schuldverstricktheit, in der wir Menschen uns vorfinden – und dieses einzigartige Privileg war ihr gewährt im Hinblick auf die Geburt ihres Sohnes Jesus, der einen total neuen Anfang in der Menschheitsgeschichte setzen sollte.“

Es gehe daher bei dem Feiertag auch nicht darum, Maria als eine „gehorsame Magd“ oder als „demütige, makellose Jungfrau“ darzustellen – je mehr dies versucht wurde, desto mehr sei Maria „dem konkreten Glaubensgefühl vieler entschwunden“.

Wunderbarer Anfang

Vielmehr sollte man in den Mittelpunkt rücken, dass die Kirche am 8. Dezember feiere, „dass Gott in Maria einen wunderbaren Anfang gesetzt hat“. Dies sei es schließlich, was die Bibel immer wieder berichte: Dass Gott neue Anfänge ermöglicht – sei es mit der Erschaffung der Welt, sei es mit der Sintflut-Erzählung, mit der Flucht Israels aus Ägypten oder eben mit der Geburt Jesu. „Im Blick auf Jesus, der einen neuen Anfang in der Weltgeschichte gesetzt hat, ist der Anfang Marias wunderbar“.

Batlogg abschliessend: „‚Mariä Erwählung‘ drückt treffender aus, worum es geht: um Erwählung. Im Blick auf ihre einzigartige ‚Funktion‘ bleibt Maria erspart, was allen anderen Menschen nicht erspart bleibt. Dass Gott handelt, wunderbar, immer wieder, dass er dabei nicht überfällt oder zwingt, sondern um Zustimmung wirbt – das feiern wir.“

Quelle: vaticannews, kap/te deum maria laach – sk

Angelus

 anläßlich des Hochfestes Mariae Empfängnis

            

Über das unterschiedliche Tempo bei den Entscheidungen Papst Leos XIV

In seiner heutigen Kolumne für Monday at the Vatican analysiert und kommentiert A. Gagliarducci  die beiden unterschiedlichen Geschwindigkeiten, mit denen Papst Leo seine Entscheidungen trifft.
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    "PAPST LEO - DIE BEIDEN GESCHWINDIGKEITEN"

"Die Schlussfolgerungen der von Franziskus eingesetzten Kommission zum weiblichen Diakonat – im Grunde ein klares, aber zurückhaltend formuliertes „Nein“, das kaum jemanden überraschte – wurden letzte Woche veröffentlicht, zeitgleich mit der Entscheidung Leos XIV., eine der Finanzreformen von Papst Franziskus aufzuheben.

Die beiden Ereignisse standen zwar in keinem Zusammenhang, verdeutlichen aber ein Charakteristikum dieses Pontifikats: Auch Leos Pontifikat verlief in zwei unterschiedlichen Tempi. Das Pontifikat von Franziskus auch. Die Gründe und Merkmale dieser beiden zwei-Tempi-Pontifikate sind jedoch verschieden.

Franziskus’ Pontifikat war ein zwei Phasen-Pontifikat, weil er Entscheidungen oft im Alleingang traf, während seine Regierung noch in Verfahren verstrickt oder unsicher war, wie es weitergehen sollte.

Das Pontifikat Leos XIV. ist anders

Es ist ein zweifaches Pontifikat, zumindest im Moment, weil es noch immer als Brücke zwischen einer Welt fungiert, die nicht mehr existiert – dem Pontifikat von Franziskus – und einer Welt, die noch kommen wird, dem Pontifikat Leos XIV.

So befinden sich beispielsweise zwei von Papst Franziskus beim Dikasterium für die Glaubenslehre in Auftrag gegebene Dokumente noch in Bearbeitung. 

Zwei der vier von Franziskus in Auftrag gegebenen Dokumente – das zur Monogamie und das zu den Titeln Mariens – wurden bereits veröffentlicht. Zusammen bilden diese vier das Mandat, das Papst Franziskus dem Dikasterium erteilt hat. Leo XIV. hat das von Papst Franziskus hinterlassene Schreiben „Dilexi Te“ über die Armen veröffentlicht. Er erklärte sich bereit, sich mit Volksbewegungen zu treffen und eine Rede zu halten, die in Ton und Thematik ganz und gar die Handschrift von Papst Franziskus trug und damit ein kontroverses Erbe annahm.

Während das sichtbare Situationen sind, gibt es viele weitere, subtilere Themen.  Kardinäle, Erzbischöfe und Kurienbeamte nehmen jedoch mit großer Vorsicht unterschiedliche Positionen ein und berufen sich dabei oft auf Papst Franziskus, als fürchteten sie, sein Erbe zu verlieren, oder, schlimmer noch, als laste es wie ein Mühlstein auf allen, den man nie abschütteln könne.

Sonntag, 7. Dezember 2025

Wortlaut der Ansprache des Papstes beim heutigen Angelus

vaticannews vröffentlicht die Ansprache des Papstes beim heutigen Angelus-Gebet auf dem Petersplatz. Hier geht´s zum Original:  klicken

"PAPST LEO HÄLT RÜCKSCHAU AUF SEINE REISE IN DIE TÜRKEI UND DEN LIBANON"

Papst Leo hat nach seinem Mittagsgebet nochmals Rückschau gehalten auf seine erste Apostolische Reise, die ihn vom 27. November bis zum 2. Dezember in die Türkei und den Libanon geführt hat. Wir dokumentieren hier den Wortlaut in einer Arbeitsübersetzung.

 „Die Ereignisse der letzten Tage in der Türkei und im Libanon lehren uns, dass Frieden möglich ist“

Vor wenigen Tagen bin ich von meiner ersten Apostolischen Reise in die Türkei und den Libanon zurückgekehrt. Mit meinem geliebten Bruder Bartholomäus, dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, und Vertretern anderer christlicher Konfessionen haben wir uns in Iznik, dem antiken Nicäa, getroffen, wo vor 1700 Jahren das erste Ökumenische Konzil stattfand, um gemeinsam zu beten. Heute jährt sich zum 60. Mal die gemeinsame Erklärung von Paul VI. und Patriarch Athenagoras, die den gegenseitigen Exkommunikationen ein Ende setzte. Wir danken Gott und erneuern unser Engagement auf dem Weg zur vollen sichtbaren Einheit aller Christen. In der Türkei hatte ich die Freude, die katholische Gemeinde zu treffen: Durch geduldigen Dialog und Dienst an den Leidenden bezeugt sie das Evangelium der Liebe und die Logik Gottes, die sich in der Kleinheit offenbart.

Der Libanon ist nach wie vor ein Mosaik des Zusammenlebens, und es hat mich getröstet, so viele Zeugnisse in diesem Sinne zu hören. Ich habe Menschen getroffen, die das Evangelium verkünden, indem sie Vertriebene aufnehmen, Gefangene besuchen und ihr Brot mit Bedürftigen teilen. Es hat mich getröstet, so viele Menschen auf der Straße zu sehen, die mich begrüßten, und die Begegnung mit den Angehörigen der Opfer der Explosion im Hafen von Beirut hat mich bewegt. Die Libanesen warteten auf ein Wort und eine tröstende Gegenwart, aber sie waren es, die mich mit ihrem Glauben und ihrer Begeisterung getröstet haben! Ich danke allen, die mich mit ihrem Gebet begleitet haben. Liebe Brüder und Schwestern, die Ereignisse der letzten Tage in der Türkei und im Libanon lehren uns, dass Frieden möglich ist und dass Christen im Dialog mit Männern und Frauen anderer Glaubensrichtungen und Kulturen zu seiner Verwirklichung beitragen können. Vergessen wir das nicht: Der Friede ist möglich!


Quelle: vaticannews